„Aristo-Cats“ als Zugpferde

Königinnen und Prinzessinnen sind für Fans und Modehäuser willkommene Stil-Ikonen.
Lisbeth  Bischoff

Lisbeth Bischoff

Seit Harrys  Hochzeit mit Meghan haben amerikanische Sitten im britischen Königshaus Einzug gehalten. Vorbei ist es mit der vornehmen Zurückhaltung. Man zeigt, was man hat – mehr noch, man sagt sogar dazu, was es kostet.

Und so passiert es, dass bei jedem öffentlichen Auftritt der Herzogin von Sussex der Designer und die Anschaffungskosten ihres Outfits von Kopf bis Fuß kommuniziert werden. Den Untertanen stockt ob der genannten Summen nicht selten der Atem.

Da macht es ihre Schwägerin Catherine schon etwas diplomatischer. Sie wechselt hin und her zwischen Designermode und Kleidern von der Stange. Und man traut seinen Augen kaum – sie trägt das eine oder andere gute Stück sogar zweimal und auch dreimal. Natürlich mit medialem Getöse als Nebeneffekt für den sparsamen Umgang mit der vom Volk bezahlten üppigen Apanage.
Königin Letizia von Spanien beweist ein geschicktes Händchen bei der Auswahl ihrer Garderobe. Erst kürzlich erschien sie bei einer Audienz in einem Tweedkleid, das aussah wie von Designer-Hand erschaffen.

Doch: Fehlanzeige! Es war bloß ein Ausverkaufs-Schnäppchen der spanischen Modekette „Zara“ um ganze 15,99 Euro. Letizia weiß eben um die Werbewirksamkeit für die Mode-Industrie ihres Landes Bescheid.

Kaum eine verstand es so gut wie Prinzessin Diana (1961–1997), Mode als Eigen-PR zu nutzen. Die tollsten Designer rissen sich um sie, alle wollten sie in feines Tuch hüllen.
So auch Italiens Modekaiser Gianni Versace (1946–1997) – er schickte ihr eine Auswahl seiner Kreationen als Geschenk in den Kensington-Palast. Doch Diana wollte all die edlen Roben unbedingt bezahlen und legte ihrem Dankschreiben einen Scheck bei – über exakt 100 Dollar (rund 90 Euro).

Tja, bei kolportierten 95 Ballroben, 176 Kleidern, 178 Kostümen, 54 Mänteln und 350 Paar Schuhen im Kleiderkasten konnte die ansonsten stilsichere „Lady Di“ schon einmal  den Überblick verlieren.

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