2075

Wenn das Leben den Schülern grundlegende Lektionen erteilt, sollte der Schullehrplan nicht dazwischenfunken.
Birgit Braunrath

Birgit Braunrath

Schauen wir kurz ins Jahr 2075: Was wird ein heute Sechsjähriger mit 60 seinem Enkel über das Schuljahr 2020/21 erzählen? Und was ein heute 16-Jähriger, der dann 70 ist? Erst im Rückspiegel wird sichtbar sein, was die politische Lehrplanlosigkeit aus den heutigen Schülerinnen und Schülern macht.

Klar ist bisher eines: Lehrkräfte, die mehr Mut zur Lücke als Unmut über jede Bildungslücke äußern, stärken ihre Schüler mehr, als der Ausnahmezustand sie schwächen kann. Anders ausgedrückt: Wenn das Leben grundlegende Lektionen erteilt, sollte der Lehrplan nicht dazwischenfunken.

Stefan Hopmann, Professor für Bildungsforschung, sagt im KURIER-Interview: "Die Kinder haben im vergangenen Jahr weitaus mehr gelernt als irgendjemand zuvor, etwa sich selbstständig zu organisieren." Auch der deutsche Kinder- und Jugendpsychiater Michael Kölch gibt den Schülern gute Noten: "Viele sind selbstständiger geworden, im Alltag und auch, was ihre Lernstrategien betrifft. – Spannend wäre jetzt noch die Frage, welche Noten die Schüler von heute im Jahr 2075 der Politik von 2021 geben werden.

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