1. April

Corona in Österreich: ein ganzjähriger Aprilscherz. Zwei Meldungen deuteten gestern auf verfrühte Aprilscherze hin. Sie waren echt.
Birgit Braunrath

Birgit Braunrath

Dass die Geschichte von Corona und Österreich manchmal so dumm ist, dass es schon wehtut, daran haben sich inzwischen alle gewöhnt. Gestern aber kamen wieder zwei Schlagzeilen, die an Absurdität alles Vorangegangene übertrafen.

Die eine lautete: "Regierungsentscheidung erntet FPÖ-Applaus". Wie bitte? Das ist ein Paradoxon, das nur eine Vermutung zulässt: Da muss ein Aprilscherzkeks zu früh mit dem Einserschmäh herausgeplatzt sein. Doch nein, es ist wahr, die Nein-Sager-Partei sagt tatsächlich Ja zur Regierungsentscheidung für eine Gratistestbeschränkung, die – am 1. April – in Kraft treten soll.

Zweite paradoxe Schlagzeile: "Ungeimpfte waren im Lockdown mobiler als Geimpfte". Das ist zwar ein Witz (angesichts des "Lockdowns für Ungeimpfte"). Aber es ist kein Scherz. Die Mobilitätsdaten zeigen es. Und im Grunde ist es die perfekte Kurzzusammenfassung von Corona in Österreich. Jeder tut, was er will, und die Regierung ist schuld.

Aber die neue Sondermarke aus der Corona-Serie der Post macht alles wieder gut: Nach der Klopapierrolle (2020) und der Minimaske (2021) gibt es heuer eine Impfpflaster-Marke mit der Aufschrift: „Tut gar nicht weh!“ – Eh, aber man muss sehr tapfer sein.

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