Zwei Waisenkinder und ein Elefant auf abenteuerlicher Flucht

Eine Frau berührt den Kopf eines großen, skulpturartigen Elefanten.
Probenbesuch von Kinder-KURIER und schautV bei „Wie versteckt man einen Elefanten?“ in der Burgtheater-Spielstätte Kasino am Schwarzenbergplatz.

„Soll ich dann gleich rauskommen oder noch so 21, 22 zählen?“, fragt der Schauspieler, bevor die Szene wiederholt wird. Wir befinden uns im Kasino am Schwarzenbergplatz, einer kleinen Spielstätte des Wiener Burgtheaters. Wie jedes Jahr startet rund um den Nationalfeiertag ein Stück für Kinder und Familien.

Ab 7 Jahren

Beim Probenbesuch von Kinder-KURIER und schauTV dominiert ein riesiger hölzerner Kasten, der an einen der großen Transport-Container erinnert, die Bühne. Um diesen herum wandert ein großer Elefant. Irgendwann wird er auch reingehen. Um dieses Tier dreht sich (fast) alles. „Wie versteckt man einen Elefanten?“ heißt das Stück (ab 26. Oktober, für Menschen ab 7 Jahren, ca. zwei Stunden – bis mindestens Februar 2020). Es baut auf dem Roman „The great Elephantchase“ von Gillian Cross auf. Die beiden Regisseure – Ingo Berk und Mervyn Millar – haben den Stoff ausgesucht und den britischen Dramatiker Joel Horwood beauftragt, daraus ein Theaterstück zu schreiben.

Schauspieler bewegen einen großen, skulpturalen Elefanten auf einer Bühne.

Puppenspieler_innen im und Schauspieler_innen rund um den Elefanten

Ein großes Tier sollte her

Der Auftrag ans Regie-Duo, so Berk im Interview mit KiKu und schauTV sei gewesen, ein großes Tier oder eine riesige Puppe im Zentrum des Geschehens zu haben. Im Elefanten stecken vier Puppenspieler_innen, die natürlich gut zusammenspielen müssen. Alle Beteiligten sagen in den Interviews, sich vor allem viele Videos über Elefanten reingezogen zu haben – wie sie sich bewegen, welche Laute sie von sich geben, wie sie auf Menschen reagieren. Natürlich waren einige auch mehrmals in Zoos, um sie analog in echt zu erleben.

Berührende Geschichte

Es ging bei der Auswahl des Stücks aber nicht nur um das große Rüsseltier. Zwei Waisenkinder, Tad und Cissie, die gemeinsam mit Khush, dem Elefanten unterwegs, ja eigentlich auf der Flucht vor Verfolger_innen sind, überwinden ihre Differenzen, weil sie sonst gar nicht weiterkommen würden. Natürlich schaffen sie alles – im Trio. Das ist, dem Co-Regisseur zufolge, auch die Botschaft, „eine Geschichte, die viel Mut macht. Egal welche Ausgangslage man im Leben hat, man muss trotzdem an sich glauben und im Verbund mit anderen in der Gemeinschaft kann man letztlich jedes Hindernis überwinden“ (Ingo Berk, siehe weiter unten).

Eine Frau mit einer Elefantenfigur auf einer Theaterbühne.

Proeben-Szenenfoto aus "Wie versteckt man einen Elfanten?"

Einige Abenteuer und viele Botschaften

Die Reise mit dem großen Tier, das hin und wieder auch versteckt werden muss, eröffnet selbstverständlich eine Reihe abenteuerlicher Szenen. So einfach ist das ja nicht, wie sich jede/r vorstellen kann.

Neben etlichen Abenteuern gibt’s auch noch eine Reihe weiterer Botschaften. Von der Teilung in jene, die haben und jene die wollen. Oder davon, dass es „kein Zurück für die gibt, die die Freiheit gerochen haben“ – wie Khush und vor allem Tad. Das Stück erzählt aber auch viel von der Einfühlsamkeit der beiden eben Genannten. Sie verstehen einander, weil sie trotz gänzlich unterschiedlicher Größe auf Augenhöhe miteinander kommunizieren.

Schließlich und endlich steht der Elefant vielleicht auch noch für ganz anderes. So treffen Cissie, Tad und Khush auf eine alte einsame, ausgegrenzte, hilfsbereite, weise Frau namens Nagel. Die sagt unter anderem: „Lass es dir von der alten Mrs. Nagel gesagt sein, Gefühle zu verstecken, die so große sind wie die, die du in dir hast, ist ungefähr so schwer wie einen Elefanten zu verstecken. Du musst lernen, mit ihnen zu leben.“

Auf einer Theaterbühne verstecken zwei Personen einen Elefanten in einer Holzkiste.

Iris Schmid (Khush) und Leonard Dick (Tad)

Zwei Männer stehen vor einer Holzkiste, aus der ein Elefant herausschaut.

Markus Kiepe (Zwei, Mr. Keenan, Mr. Eastcoate, u.a.) und Leonard Dick (Tad)

Schauspieler bewegen einen großen, skulpturalen Elefanten auf einer Bühne.

Alexandra Henkel (Vier, Esther, Gillian, u.a.) Maresi Riegner (Cissie), Iris Schmid (Khush) und Marcus Kiepe (Eins, Mr. Keenan, Mr. Eastcoate, u.a.)

Eine Frau berührt den Kopf eines großen, skulpturartigen Elefanten.

Maresi Riegner (Cissie) und Khush

Zwei Schauspieler interagieren auf einer Bühne mit einem großen, zerlegten Elefantenmodell.

Leonard Dick (Tad) und iris Schmid (Khush)

Auf einer Theaterbühne verstecken sich zwei Personen vor einem riesigen Elefanten.

Maresi Riegner (Cissie) und Leonard Dick (Tad)

Zwei Schauspieler in Kostümen stehen auf einer Bühne.

Alexandra Henkel (Vier, Esther, Gillian, u.a.) und Gunther Eckes (Drei, Mr. Jackson, Jedediah)

Eine Frau mit einer Elefantenfigur auf einer Theaterbühne.

Elisabeth Augustin (Zwei, Mrs. Nagel, Tante Ketty, u.a.), Alexandra Henkel (Vier, Esther, Gillian, u.a.) und Gunther Eckes (Drei, Mr. Jackson, Jedediah, u.a.)

Ein Mann im gestreiften Hemd berührt einen großen, grauen Elefantenkopf.

Leonard Dick (Tad) und Khush

Rüssel und Hintern

Der Kinder-KURIER und schauTV durften in Proben-Pausen aber auch die Darstellerin der Cissie, die geniale Maresi Riegner, den Tad-Spiel, Leonard Dick, der erstmals in Wien auftritt, den schon genannten Co-Regisseur, aber auch noch die Schauspielerin Alexandra Henkel, die in viele Rollen schlüpft sowie Iris Schmid interviewen. Letztere spielt vor allem eine der vier, die im Elefanten stecken. Sie ist für den Rüssel zuständig, hat aber auch, wie sie verrät, Hinterbeine und Hintern gelernt. Jede/r muss zwei der vier Positionen können, wenn einmal wer ausfällt.

Follow@kikuheinz

Alle fünf Interviews hier unten als einzelne Artikel.

 

Hier der Beitrag von schauTV

gedreht von Carlo Toffolo

schau LEBEN - Burgtheater Elefant

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