Wir versprechen, neugierig zu bleiben
Wer von euch feierlich verspricht, nie aufzuhören, Fragen zu stellen, die bzw. der hebe die Hand. Und alle Hände der Kinder, die auf dem Boden des Festsaals der Uni Wien vor den Sitzreihen ihrer (Groß-)Eltern saßen, schnellten in die Höhe. Die 17. Kinderuni Wien ging schön langsam zu Ende. Mit der traditionellen Sponsion (lateinisch für Gelöbnis). Jene, die sich aber nun die Auszeichnung als Magistra oder Magister universitatis iuvenum (Kinderuni) holen wollten, mussten aber auch noch geloben, nie aufzuhören, Antworten auf diese Fragen zu suchen.
4300 Studierende, 600 Lehrende
Rund 4300 Kinder studierten in den vergangenen beiden Wochen an sieben Wiener hohen Schulen den Unis Wien, Technik, Medizin, Veterinärmedizin, Bodenkultur, Wirtschaft sowie dem Fachhochschul-Campus. Vorlesungen, Seminare, Workshops… standen auf dem Programm – insgesamt 437 Lehrveranstaltungen mit rund 600 Wissenschafter_innen.
Danke für Neugier und für Lachen
„Danke für so viel Neugier und auch Lachen“ war bei den fünf Sponsionsdurchgängen am Samstag von den Vizerektor_innen der Unis zu hören. Mehrfach wurde auch Bezug genommen auf das historische Datum dieser Kinderuni-sponsion, dem 50. Jubiläum der ersten Schritte von Menschen auf dem Mond, die auch nur dank vieler Wissenschaft und Forschung möglich geworden sind.
Zu diesem runden Geburtstag bekamen die Absolvent_innen der Kinderuni auch eine „AHA! Box“ namens „Startklar fürs All!“ mit einigen Experimenten rund um den Weltraum.
In Zeiten von Fake News wäre Wissenschaft und Fakten noch einmal wichtiger, tönte es ebenfalls von den Würdenträger_innen in den traditionellen schwarzen Talaren (bei der ersten sponsion, der der Kinder-KURIER beiwohnte: Sibylle Kneissl (Vetmed), Kurt Matyas (TU), Christa Schnabl (Uni Wien), Michaela Fritz (MedUni), Sabine Baumgartner (BoKu), Ben Greiner (WU).
Fünf Durchgänge
Fünf Durchgänge waren am Samstag notwendig, um all jene Kinder, die nun auch feierlich ihre Studien abschließen wollten, auszuzeichnen. Das waren insgesamt rund 1300 Kinder. Und wie jedes Jahr gab es von den – vielfach mehr als gerührten – (Groß-)Eltern einhelliges Lachen als die Zusatztitel für jene Kinderuni-Studierenden verkündet wurden, die schon zum zweiten Mal absolvierten: „zum Quadrat“ sowie „multiplex“ für die mehrfachen Jung- und Jüngst-Studierenden.
Gebärdendolmetsch
Auch schon Tradition: Die erste Kinderuni-Sponsion um 10 Uhr wird live und simultan in Gebärdensprache übersetzt – für jene Kinder, die schwer oder gar nichts hören. Einer dieser, der 13-jährige John-Christopher, fand die Physik-Vorlesung geil, „weil mich Physik sehr interessiert und weil die auch in Gebärdensprache übersetzt worden ist“. Er hat ein Hörgerät, aber tut sich leichter, wenn er bilingual (Laut- und Gebärdensprache) vernimmt. „Spannend war auch die Lehrveranstaltung, wo wir was über Narkosepfeile erfahren haben, die verwendet werden, um Tiere operieren zu können. Und die Vorlesung über Herz und retten sowie die über die Arktis haben mir sehr gefallen.“
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