Wenn Kinder mit Profis eine Geschichte erfinden

Zutaten für ein eigenes Märchen erwürfeln
Lesegemeinde Trumau (NÖ). Jedes Kind bekommt zwei Bücher pro Jahr. Lesetheater bei erster Übergabe. KiKu und schauTV waren dabei.

Der Turnsaal verwandelt sich für diesen Vormittag knapp vor den Osterferien in eine Art Märchenbühne - und am Ende auch noch zum Fest mit Geschenk. Wie zu Weihnachten bekommt in der Marktgemeinde Trumau (Niederösterreich) ab diesem Jahr jedes Kind - bis zum zehnten Lebensjahr - zwei Mal im Jahr ein Buch geschenkt. Die älteren Kinder bekommen einen Büchergutschein. Ziel der Aktion Trumaus gemeinsam mit dem Österreichischen Buchklub der Jugend: Lesegemeinde werden.

In der Volksschule wurde die vorösterliche Bücherübergabe (samt CD, da es sich um Musik-Bilderbücher handelt) mit einem jeweils rund einstündigen Lesetheater - zunächst für die 1. und 2., anschließend für die 3. und 4. Klassen gekoppelt. Kinder-KURIER und schauTV durften bei den Älteren dabei sein, filmen, fotografieren und danach Interviews führen.

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Bücher-Geschenke nach dem Lesetheater

Was mit Rotkäppchen beginnt, stoppen Olaf Heuser und Klaus Schaurhofer vom Theater Mopkaratz, die beiden Lesenden und Schauspieler, bald. Kennt doch eh jede und jeder. Und so spielen sie ein anderes, nicht so vielen bekanntes, Märchen: „Jack und die Bohnenranke“.

Fotos vom Lesetheater

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Würfeln und zurufen

Später bezieht das Duo die Kinder ein, die nun nicht mehr „nur“ Publikum sind, sondern auch Ideen geben für eine gemeinsam entwickelte Geschichte. An deren Beginn stehen drei Schaumstoff-Würfel. Jeweils ein anderes Kind darf einen der drei Würfel - gelb, türkis, pink - über den Boden rollen. Der gelbe ergibt den Ort, an dem die Geschichte spielen wird - in dem Fall ein Tor. Mit dem türkisen erwürfelt Adriana die Hauptfigur, ein Tier, diesmal eine Ratte. Der pinke Würfel steht schließlich für ein zentrales Gefühl, an diesem Vormittag: Verzweifelt.

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Die beiden Schauspieler beginnen mit diesen „Zutaten“ eine Geschichte zu spielen, halten immer wieder kurz inne und fragen das Publikum, was nun passieren soll. Und so haben am Ende die Kinder gemeinsam mit den Profis eine im wahrsten Sinn des Wortes einmalige Geschichte erfunden. Die erlebte hier ihre Premiere - wird so aber auch nie wieder zu sehen sein.

Lara Stiblo, eines der vier Kinder, die dem KURIER uns schauTV Interviews gaben fand beim Lesetheater „schön, witzig und toll als wir mit Würfeln selber eine Geschichte erfunden haben“.
Die vier Kinder im  Interview siehe folgenden eigenen Abschnitt:

Lesegemeinde

„Das Lesetheater bedeutet eine unglaubliche Bereicherung des Unterrichts, weil ich der Meinung bin, dass lernen nicht nur trocken sein, sondern auch Spaß machen soll“, wird Sabina Stock, Lehrerin der 4. Klasse, aber auch Gemeinderätin und Projektleiterin der Lesegemeinde ins Mikro sagen.

„Das Lesetheater soll in der Folge zum Lesen anregen. Diese Nachhaltigkeit ist ja auch das, was wir uns wünschen“, ergänzt die Schuldirektorin Alexandra Kropf.

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Initiatorin, Gemeinderätin Doris Brosz im schauTV-Interview

Der Bürgermeister

Andreas Kollross, Bürgermeister der Marktgemeinde Trumau meint im Interview mit KURIER und schauTV: „Wir sind einfach der Meinung, dass es für Kinder unheimlich wichtig ist, dass sie mit Büchern, mit lesen aufwachsen.“ Jedes Kind - ab der Geburt bis zum Ende der Volksschulzeit -bekommt ab nun zwei Mal im Jahr - zu Ostern und Weihnachten - jeweils ein Buch, die Jüngsten natürlich Vorlesebücher, die 10 bis 14-Jährigen Bücher-Gutscheine. Und die Eltern bekommen vom Buchklub, mit dem die Gemeinde das Projekt entwickelt hat und der die Bücher auswählt, (Vor-)Lesetipps.

Für die Aktion sind im Budget „18.000 Euro eingeplant, in Summe verteilen wir mehr als 800 Bücher pro Jahr. Das ist uns das Wert und wenn es mehr kostet, ist es uns das auch wert, weil wir glauben, dass wir damit einen wesentlichen Beitrag zum Lesen und zum besseren Verständnis und zur besseren Wertschätzung für das Buch leisten“, so der Bürgermeister im Interview.

Nachstehend die Interviews von Lehrerin, Direktorin, Gemeinderätinnen und dem Bürgermeister:

Die Musikbilderbücher

Die Kinder der 1./2. Klassen bekamen „Dornröschen: Märchenballett nach Peter Iljitsch Tschaikowsky“ von Heinz Janisch (Autor) und Birgit Antoni (Illustratorin) aus dem Annette Betz Verlag. Aus diesem stammt auch des Buch plus CD für die 3. und 4. Klassen: „Die Bremer Stadtmusikanten: Das Märchen der Brüder Grimm zur Musik von Erke Duit“ von Marko Simsa (Autor) und Doris Eisenburger (Illustratorin).

http://vs-trumau.at/

https://www.trumau.at

www.buchklub.at

http://www.mopkaratz.com/

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Schnappschüsse aus der Volksschule Trumau

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Gebannt verfolgen Kinder das Geschehen des Lesetheaters ...

Zutaten für ein eigenes Märchen erwürfeln

... können mit Würfeln und Zurufen ein Stück auch selbst stark beeinflussen

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Verteilung der Bücher ...

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... an die Kinder der Volksschule ...

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... nach dem Lesetheater

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Die volksschule in Trumau...

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Hier der schauTV-Beitrag

gedreht von Carlo Toffolo

schau LEBEN - Lesegemeinde Trumau

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