Maturantin und Jungliteratin: "Liebe Krimigeschichten, aber mit Twist"
„Tick Tack. Fünf Minuten vor zwei Uhr. Der Richterstuhl noch immer leer. Die gedämpften Stimmen hinter ihr noch immer laut.
„Freispruch.? Niemals.“
„Die arme Frau.“
„Wo sind ihre Angehörigen?“
Knacks. Eine Erinnerungstäuschung. Wie ewig ist es her, seitdem die Gräueltat stattgefunden hatte? Wie gegenwärtig ist die Situation, in der sie zu stecken sein mag?
Dies ist der Beginn des Textes Déjà-Vu, den Dzeneta Fejzić fürs Finale des Schreibbewerbs „Texte. Preis für junge Literatur“ verfasst hatte. Der Kinder-KURIER hat über den Bewerb und die Preisverleihung bereits geschrieben - Links dazu am Ende dieses Beitrages -, aber kürzlich Kontakt auch zu dieser Teilnehmerin bekommen, um sie zu interviewen.
Besonders spannend ist der Twist am Ende des Textes – der hier natürlich nicht verraten sei. „Mein Herz schlägt schon immer für Kriminalgeschichten“, beginnt die 19-jährige Schülerin einer Maturaklasse der privaten Handelsakademie in der Franklinstraße (VBS-Floridsdorf).
Zuerst hätte sie gar keinen Plan für den Finaltext gehabt, „ich habe sehr lange überlegt, dann ist mir diese Geschichte eingefallen, weil ich davor ziemlich viele Krimi- und Gerichtsserien geschaut habe. Dann hab ich drauflos geschrieben, wollte aber jedenfalls einen Twist am Ende einbauen. Zu diesem ist mir die Idee dann spontan beim Schreiben gekommen.“
Erste Geschichte in der Volksschule - Text + Zeichnungen
Es war übrigens ihre bereits dritte Teilnahme am Bewerb, „ich hab immer wieder versucht, ins Finale zu kommen, diesmal ist es mir gelungen.“ Das Finale ist immer auch damit verbunden, dass die Jugendlichen Schreib-Workshops mit renommierten Autor_innen haben und den Austausch untereinander. „Das war schon eine aufregende Erfahrung. Eigentlich bin ich der Typ Mensch, der sich sehr zurückhält und sehr selbstkritisch mit den eigenen Texten umgeht. Darum war ich mir gar nicht sicher, ob ich dann wirklich hingehen soll, aber es war dann nicht so schlimm“, lächelt Dzeneta Fejzić hörbar am Telefon. „Nachdem ich die Scheu überwunden habe, war’s dann eine ziemlich schöne Erfahrung.“
Der Kinder-KURIER will „natürlich“ auch wissen, wann die Lust am Schreiben begonnen hatte. „Meinen ersten richtigen Text (der nicht für die Schule war) habe ich schon in der ersten Klasse Volksschule gemacht, wo ich noch gar nicht alle Wörter schreiben konnte. Er war, glaube ich, über einen Besuch im Zoo. Die Wörter, die ich nicht konnte, hab ich gemalt.“ Es war kein Erlebnisaufsatz über einen eigenen Tiergarten-Besuch, sondern „wir hatten im Schulbuch eine Seite über Tiere und da ist mir dann spontan die Idee gekommen, diese Geschichte zu schreiben und zu zeichnen“.
Von diesem Moment an, hatte sie immer wieder Lust, eigene Texte zu verfassen und dies gemacht, „wenn ich Spaß daran hatte oder mich vor anderen Aufgaben für die Schule zu drücken“. Sie könne auch nur so kreativ schreiben, „wenn mich wer zwingt oder auffordert, dann geht’s meistens nicht!“
Zum gesamten Text "Déjà-Vu" von Dzeneta Fejzić geht es hier
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