Erinnern und gedenken, um Wiederholung zu verhindern

Vier junge Frauen hocken vor einer Gedenktafel im Freien.
Jugendliche und u.a. Wiens Bürgermeister enthüllten zum 12. März Gedenktafel vor der HAK Hamerlingplatz.

Donnerstagvormittag wurde in Wien-Josefstadt vor der Handelsakademie am Hamerlingplatz eine große Messing-Gedenktafel enthüllt: „Niemals vergessen – Zur Erinnerung an alle im Nationalsozialismus Vertriebenen und Ermordeten der Vienna Business School Hamerlingpaltz“. Mit dabei als Gäste waren u.a. Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SP), der in seiner Jugend diese Schule besucht hatte, und Bezirksvorsteherin Veronika Mickel-Göttfert (VP) sowie die einstige Nationalratsabgeordnete Irmtraut Karlsson (SPÖ) als Vorsitzende des Vereins „Steine der Erinnerung Josefstadt“ und Margit Fischer (Vorsitzende des ScienceCenter-Netzwerks) – sie stand als Zeitzeugin zur Verfügung – und hat in dieser Schule den kaufmännischen Teil des Meisterprüfungskurses (Weberei) absolviert.

Weiße Rosen und kleine weiße Steine liegen auf einem weißen Tuch.

Die noch verhüllte Gedenktafel

Eine Geigerin spielt vor einer Gruppe von Menschen und einem Blumenstrauß.

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Eine Geigerin spielt vor einer Gruppe von Menschen und einem Blumenstrauß.

Eine Geigerin spielt vor einer Gruppe von Menschen und einem Blumenarrangement.

Eine Geigerin spielt vor einer Gruppe von Menschen und einem Blumenarrangement.

Eine Geigerin spielt vor einer Gruppe von Menschen.

Eine Geigerin spielt vor einer Gruppe von Menschen, vor denen weiße Rosen liegen.

Eine Geigerin spielt vor einer Gruppe von Menschen und einem Blumenstrauß.

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Eine Gruppe von Menschen steht vor einem Gebäude, während ein Mann spricht.

Reden

Ein Mann in Anzug spricht vor einer Gruppe von Menschen; weiße Rosen liegen auf dem Boden.

Weiße Rosen und kleine weiße Steine liegen auf einem weißen Tuch.

Mehrere Personen enthüllen eine Gedenktafel und legen weiße Rosen darauf.

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Mehrere Personen enthüllen eine Gedenktafel und legen weiße Rosen darauf.

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Mehrere Personen enthüllen eine Gedenktafel auf dem Vienna Hamorlingplatz.

Mehrere Personen enthüllen eine Gedenktafel.

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Mehrere Personen enthüllen eine Gedenktafel.

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Eine Gruppe von Menschen enthüllt eine Gedenktafel auf dem Boden.

Eine Gruppe von Menschen steht vor einer Gedenktafel auf dem Boden.

Eine Gedenktafel für die im Nationalsozialismus Vertriebenen und Ermordeten der Vienna Business School am Hamerlingplatz.

Die Inschrift

Eine Gruppe von Menschen hockt vor einer Gedenktafel mit einem Blumentopf.

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Eine Gruppe von Menschen hockt vor einer Gedenktafel mit einem Blumentopf.

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Eine Gruppe von Menschen posiert vor einer Gedenktafel mit einem Blumentopf.

Eine Gruppe von Menschen posiert vor einer Gedenktafel.

Vier junge Frauen hocken vor einer Gedenktafel im Freien.

Eine Gruppe von Menschen steht vor einem Gebäude und unterhält sich.

Eine Gruppe von Menschen steht auf einem Bürgersteig vor einem Gebäude.

Eine Gruppe von Menschen steht vor einer Schulfassade, während zwei Geigerinnen spielen.

Eine Gruppe von Personen steht vor einer grünen Tür.

Ein Mann in Anzug spricht vor einer Gruppe von Menschen, darunter eine Geigerin.

Eine Gruppe von Menschen hockt vor einer Gedenktafel mit einem Blumentopf.

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Eine Gruppe von Menschen steht vor einem Gebäude für eine Aufnahme bereit.

Abwechselnd lasen die vier Schülerinnen des projekts das Gedicht "Gegen Vergessen" von Erich Fried ...

Eine Gruppe von Menschen steht vor einem Gebäude, eine junge Frau liest aus einem Buch vor.

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Eine Gruppe von Menschen steht vor einer Gedenktafel auf dem Bürgersteig.

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Eine Gruppe von Menschen steht vor einem Gebäude, einige mit Musikinstrumenten und Noten.

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Eine Gruppe von Menschen steht vor einer Gedenktafel auf dem Bürgersteig.

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Eine Gruppe von Personen steht vor einem Gebäude, eine junge Frau liest aus einem Buch vor.

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Eine Gruppe von Menschen steht vor einem Gebäude mit einer Gedenktafel.

Eine Gruppe von Menschen steht vor einer Gedenktafel.

Eine Gruppe von Menschen steht vor einer Gedenktafel.

Eine Gruppe von Menschen steht vor einer Gedenktafel.

Abrundung eines umfangreichen Projekts

Die Gedenktafel und ihre Enthüllung waren der Abschluss eines rund 1 ½-jährigen Diplomprojekts der vier Schülerinnen Sabrina Gaal, Rebecca Campa, Maya Naydenov und Theresa Galavics, die die Vergangenheit der Schule und den Ausschluss mehrerer Dutzend Schüler in der Nazizeit erforscht hatten (der KURIER berichtete). Die Jugendlichen hatten in Archiven, Online-Datenbanken und vor allem den Jahreskatalogen der Schule recherchiert. 13 Prozent der Schüler (bis 1978 eine reine Bubenschule) wurden aus dem Klassenverband ihrer Mitschüler herausgerissen.

Eine graue Pinnwand zeigt vier abstrakte Kinderzeichnungen.

Bilder, entstanden in einem Workshop mit der Künstlerin Liliana Naydenov ...

Eine Pinnwand zeigt vier bunte Kinderzeichnungen.

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Eine Ausstellung mit fünf Kinderzeichnungen und einer einzelnen Rose.

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Mehrere Infotafeln über das Schicksal der Juden in Wien während des Zweiten Weltkriegs.

... und informative Plakate aus dem Workshop über jüdisches Leben und Kultur ...

Eine Pinnwand mit Informationen über das Judentum, einschließlich Synagogen, Feste und Bräuche.

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Eine Tafel mit Informationen über koscheres Essen und Trinken, inklusive Chamin, Hummus und Falafel.

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Eine Pinnwand mit Informationen über die Entstehung des Feindbildes der Juden und den Stein der Erinnerung VBS Hamerlingplatz.

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Kein Platz für Rassismus!

„Es macht mich stolz, Bürgermeister einer Stadt zu sein, die sich sehr für unsere demokratischen Werte einsetzt, in der Antisemitismus, und ich möchte hinzufügen Rassismus, keinen Platz haben.“ Gerade aber das Erinnern an den Holocaust sei notwendig, damit sich solche Verbrechen nicht wiederholen, so Ludwig und Wien die offene, liberale Stadt bleibe, in der die unterschiedlichsten Lebensentwürfe – ob religiös, politisch oder von der sexuellen Orientierung Platz haben.

Dass wir uns an die Verbrechen des Holocaust erinnern, ist ganz wichtig für das kollektive Gedächtnis der Stadt“, sagte Bürgermeister Dr. Michael Ludwig anlässlich der feierlichen Enthüllung des Gedenksteins.

„Der Schulbetreiber begrüßt diese Initiative der Schülerinnen. Das frühere friedliche Miteinander von Schülern, Schülerinnen, Lehrern und Lehrerinnen wurde 1938 jäh unterbrochen. Wir sollten diese Ereignisse niemals vergessen“, so Helmut Schramm, Präsident des Fonds der Wiener Kaufmannschaft.

Zwei Frauen präsentieren sich vor Bannern der Wiener Städtischen und der Vienna Business School.

Eine Frau präsentiert eine Statistik der Schülerzahlen von 1936 bis 1945 vor Publikum.

Eine Frau präsentiert eine Statistik über jüdische Schüler vor Publikum.

Eine Frau hält einen Vortrag über den Lebensweg von Max T. vor Publikum.

Eine Frau hält eine Präsentation vor einem Publikum in der Vienna Business School.

Eine Frau hält eine Rede vor einer Projektion mit dem Hashtag #WeRemember und vier jungen Frauen.

Eine Frau präsentiert eine Statistik über abgegangene Schüler von 1939 bis 1941 vor Publikum.

Tova Friedman, eine Überlebende des Holocaust, spricht vor einem Publikum in einem holzgetäfelten Saal.

Bekenntnis zur Mitverantwortung

„Unser Erinnern ist ein Bekenntnis zur Mitverantwortung für das Leid, das unseren jüdischen Schülern angetan wurde. Erinnern kann keine Menschen ersetzen. Dieser ‚Stein des Erinnerns‘ soll den Opfern ein respektvolles Gedenken bewahren. In unserem schulischen Wirken muss die Würde der Menschen, Freiheit, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit gefestigt und gesichert werden“, so die Schuldirektorin, Monika Hodoschek. Sie hatte sich von der Idee Irmtraud Karlsson vom Verein „Steine der Erinnerung Josefstadt“ anstecken lassen und in den genannten vier Schülerinnen (unterstützt von den Lehrkräften Silvia Schmidt, Anna Wassef und Bettina Samhaber) extrem engagierte junge Geschichts-Forscherinnen und Veranstaltungsorganisatorinnen.

Eine Gruppe von Menschen sitzt in einem Publikum, eine Rose liegt auf einem Stuhl.

Weiße Rosen auf schwarz verkleideten Sesseln als Mahnung ...

Eine Gruppe junger Leute sitzt auf Stühlen in einem Raum.

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Eine Frau hält ein Mikrofon, während drei weitere Frauen an einem Tisch sitzen und diskutieren.

Projekt-Team

Eine Gruppe von Frauen präsentiert ein Projekt vor Publikum in der Vienna Business School.

Eine Rednerin steht vor Publikum in einem Saal der Vienna Business School.

Ansprache der Direktorin ...

Eine Gruppe von Frauen steht auf einer Bühne bei einer Veranstaltung der Vienna Business School.

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Eine Gruppe von Frauen steht auf einer Bühne der Vienna Business School.

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Eine Gruppe von Frauen steht mit Blumensträußen vor einem Banner der Wiener Städtischen Versicherung.

Zuschauer sitzen in einem Saal mit Holzvertäfelung und warten auf eine Veranstaltung.

Eine Rednerin spricht vor Publikum in einem Saal der Vienna Business School.

Eine Gruppe von Frauen sitzt auf Stühlen in einem Raum mit Holzvertäfelung.

Leergelassene Plätze

Im ersten Teil der Veranstaltung im Festsaal präsentierten die Schülerinnen Gaal, Campa, Naydenov und Galavics anderen Schüler_innen die wichtigsten Ergebnisse ihrer Arbeit. Dabei hatten sie einige Sitzplätze im Saal bewusst leer gelassen, manche davon mit schwarzem Stoff überzogen und einer weißen Rose belegt. So wurde noch nachvollziehbarer, was es bedeutet, wenn aus der Mittel der Klassen- und Schulgemeinschaft Mitschülerinnen gerissen und viele davon ermordet wurden.

 

Ein Mann mit Brille spielt auf einem Klavier.

David Canlas spielt seine Eigenkomposition mit dem Titel „Hope“ (Hoffnung) ...

Ein Mann mit Brille spielt auf einem alten Klavier.

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Ein Mann mit Brille spielt auf einem Klavier.

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Ein Mann im Anzug spielt auf einem Klavier.

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Ein Mann mit Brille spielt auf einem Klavier.

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Hoffnung

Trotz des traurigen Anlasses sollte die Gedenkveranstaltung im Sinne des Erinnerns, um Grausames zu verhindern, auch Hoffnung ausstrahlen. Für diese Klammer sorgte das künstlerische Rahmenprogramm. So spielte David Canlas, der seit neun Jahren Klavier spielt, eine Eigenkompostion mit dem Titel „Hope“ (Hoffnung). Und unten vor dem Schultor spielte Fanny Kira Reiser auf ihrer Geige „Israelki Concertiono Hora-Hatikva“ (haTikwa – Hebräisch für Hoffnung). Die vier Projektschülerinnen lasen dann zum Abschluss noch Erich Frieds Gedicht „Gegen Vergessen“.

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