WHO erkennt Burnout als Krankheit an

(Symbolbild)
Die neue Definition könnte eine seit Jahrzehnten andauernde Debatte beenden. Die Regelung tritt 2022 in Kraft.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat erstmals Burnout als Krankheit anerkannt. Mit der am Montag in Genf bekannt gegebenen Entscheidung legen die Experten eine Definition vor, in der sie das Phänomen auf "chronischen Stress am Arbeitsplatz" zurückführen. Fachleute diskutieren seit Jahrzehnten darüber, wie man Burnout definiert und ob es eine Krankheit ist.

Ärzte und Krankenversicherer orientieren sich bei ihrer Arbeit oft an der Internationalen Klassifikation der Krankheiten (ICD) der WHO. Darin ist Burnout künftig als Syndrom aufgrund von "chronischem Stress am Arbeitsplatz, der nicht erfolgreich verarbeitet wird" definiert.

Dabei sehen die Gesundheitsexperten drei Dimensionen der Krankheit: ein Gefühl von Erschöpfung, eine zunehmende geistige Distanz oder negative Haltung zum eigenen Job, sowie verringertes berufliches Leistungsvermögen. Zudem weist die WHO darauf hin, dass der Begriff Burnout ausschließlich im beruflichen Zusammenhang und nicht "für Erfahrungen in anderen Lebensbereichen" verwendet werden sollte.

Die neue Klassifikationsliste mit dem Namen ICD-11 soll im Jänner 2022 in Kraft treten. In ihr ist auch eine Reihe weiterer Änderungen enthalten: Schon vor einem knappen Jahr hatte die WHO beschlossen, "zwanghaftes Sexualverhalten" als psychische Störung anzuerkennen. Außerdem sollen parallel zu Glücksspiel oder Drogen erstmals auch Videospiele als möglicher Auslöser einer Sucht aufgenommen werden.

Menschen, die transgender sind, fallen zudem künftig nicht mehr unter die WHO-Definition für psychische Störungen. Stattdessen wird das Thema in dem Kapitel behandelt, das sich mit sexueller Gesundheit beschäftigt.

Die neue Klassifikationsliste mit dem Namen ICD-11 soll im Jänner 2022 in Kraft treten. In ihr ist auch eine Reihe weiterer Änderungen enthalten: Schon vor einem knappen Jahr hatte die WHO beschlossen, "zwanghaftes Sexualverhalten" als psychische Störung anzuerkennen. Außerdem sollen parallel zu Glücksspiel oder Drogen erstmals auch Videospiele als möglicher Auslöser einer Sucht aufgenommen werden.

Menschen, die transgender sind, fallen zudem künftig nicht mehr unter die WHO-Definition für psychische Störungen. Stattdessen wird das Thema in dem Kapitel behandelt, das sich mit sexueller Gesundheit beschäftigt.

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