Kräutertee: Am besten frisch aufgießen und lange ziehen lassen

Kräutertee: Am besten frisch aufgießen und lange ziehen lassen
Die Ernährungsexpertin erklärt, worauf man bei der Teezubereitung achten sollte und wie Tassen man maximal trinken sollte.

Wie wichtig ist die Zubereitung, etwa die Ziehzeit, für den gesundheitlichen Effekt von Kräutertee?

Marlies Gruber: Egal, ob es sich um „normalen“ oder Arznei-Kräutertee oder um Früchtetee, um lose Mischungen oder Teebeutel handelt, gilt bei der Zubereitung die Faustregel: Zum Aufgießen ausschließlich frisch aufgekochtes Wasser verwenden und für zehn Minuten ziehen lassen. Nur so können mögliche Bakterien, Hefen und Schimmelpilze abgetötet werden. Das ist besonders bei der Teezubereitung für Babys und Kleinkinder sowie bei Kranken wichtig.

Wie lange sollte man schon aufgebrühten Tee trinken?

Aufgebrühter Kräutertee sollte nicht stundenlang stehen gelassen und zu einem späteren Zeitpunkt getrunken werden, da die enthaltenen Pilzsporen auskeimen können und kochendes Wasser die Sporen nicht abtötet. Der frische Aufguss sollte zugedeckt ziehen, da sich die enthaltenen ätherischen Öle etc. sonst verflüchtigen. Das ist besonders bei Arzneitees wichtig. Pro Tasse sollte ein Teelöffel bzw. ein Teebeutel aufgegossen werden.

Kräutertee: Am besten frisch aufgießen und lange ziehen lassen

Dr. Marlies Gruber, Ernährungsexpertin und GF vom forum. ernährung heute; www.forum-ernaehrung.at

Kann Tee trinken eigentlich auch ungesund sein oder sogar schaden?

Besonders bei Medizinaltees sollte genau auf die Dosierung und den Anwendungszeitraum geachtet werden. Aufgrund seines hohen Wirkstoffgehaltes, sollte er ausschließlich bei Bedarf getrunken werden. Bei übertriebenem Konsum von beispielsweise Kamillentee kann es zu allergischen Hautreaktionen oder Übelkeit mit Erbrechen kommen. Aber auch herkömmlicher Melissen- oder Pfefferminztee sind keine Alltagsgetränke zum Durstlöschen. Denn alle Kräuter können pharmakokinetisch wirken. Alles was wirkt, kann auch unerwünschte Neben- oder Wechselwirkungen haben, wobei es bei häufigem Teegenuss auch zu Gewöhnungseffekten kommen kann. Daher ist es ratsam, nicht Unmengen derselben Sorte pro Tag zu trinken und nach zwei bis drei Wochen zwischen den Teesorten zu wechseln. Inklusive Grün- und Schwarztee sollte man sich pro Tag auf fünf Tassen Tee beschränken.

Welche Teemischung hilft grundsätzlich am besten in Erkältungszeiten und was kann sie bewirken?

Die ersten Anzeichen einer Erkältung sind meist trockene Schleimhäute und eine verstopfte Nase. Dies verhindert, dass Sekrete abfließen und abgehustet werden. Die Dämpfe von heißem Tee oder Suppen sind wichtig, um die Viren an ihrer Vermehrung zu hindern. Deshalb: mehrmals am Tag langsam und schluckweise genießen. Neben Thymian haben auch Salbei und Kamille antivirale und antibakterielle Wirkung und sie hemmen Entzündungen. Pfefferminz, Lindenblüten und Süßholzwurzel erleichtern die Schleimlösung.

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