Die ayurvedische Medizin setzt besonders auf Vorbeugung – im Fokus steht dabei das Verdauungssystem, auf das man in typischen Erkältungszeiten wie Herbst oder Frühjahr speziell achten sollte. Und wenn’s einen doch erwischt? Grippale Infekte dauern meist eine Woche – oder sieben Tage. Doch es gibt im Ayurveda für alle Symptome Linderung.
1. Trinken Sie heißes Wasser. Es wirkt wie die „Müllabfuhr“, also reinigend. Dazu das Wasser abkochen, etwas stehen lassen, in eine Thermoskanne füllen und regelmäßig, etwa alle 15 bis 30 Minuten, kleine Schlucke davon trinken. Bei großem Durst auch mehr. Die „Wasser-Trinkkur“ ist ein Ritual, das auch jenseits von Erkältungstagen hilft, den Organismus zu stärken. Besonders in der kalten Jahreszeit wirkt es vorbeugend. Die Alternative dazu: Ingwerwasser. Auf 1 Liter warmes Wasser kommen 30 bis 50 g frischer Ingwer. Ingwer zerkleinern, 5 bis 10 Minuten köcheln lassen. Auch aus Sicht der Schulmedizin können warme Getränke klassische Erkältungssymptome erleichtern.
2. Trinken Sie außerdem warmes Zitronenwasser, morgens, gleich nach dem Aufstehen. Auch das hilft, den Körper zu reinigen und versorgt uns mit zusätzlichen Vitaminen. Pro Glas Wasser kommt der Saft einer halben Zitrone dazu.
3. Ingwer bei Husten. Ingwer gilt sowieso als Wunderwurzel der ayurvedischen Medizin. Wer hustet, sollte je 1 EL geschälten Ingwer und Süßholz in 1 Liter Wasser 20 Minuten kochen. Das Ganze in einer Thermoskanne warmhalten und über den Tag verteilt trinken. Süßholz nicht mehr als drei Wochen und nicht mehr als angegeben verwenden, es kann den Blutdruck erhöhen.
4. Detox! Wer die ersten Anzeichen einer Erkältung spürt, sollte beginnen, Diät zu halten und nur mehr wenig und ganz Leichtes essen, ohne tierisches Eiweiß und Fett. Süßes weglassen! Ideal: einfache Gemüse- oder Getreidesuppen. Rezept für eine schlichte Reissuppe: Basmati- oder Jasminreis im Verhältnis 1:16 kochen, so entsteht eine Art Brei. Diesen mit frischen Kräutern würzen und etwas Kräutersalz.
5. Apropos, Kräuter: Aus Sicht des Ayurveda kurbeln folgende Kräuter den Stoffwechsel an und helfen, den „Schmutz“ abzutransportieren: Pfeffer, Kurkuma, Gewürznelken, Zimt.
6. Gurgelmischung. Erkältungen beginnen oft mit Halsweh. Gurgeln mit Kurkuma-Salzwasser hilft gegen die Entzündung. Lauwarmes Wasser in ein Glas geben, dazu kommt ca. ein TL gemahlener Kurkuma sowie eine Prise Salz. Mit dieser Mischung täglich mehrmals gurgeln und auch den Mund ausspülen.
7. Gurgeln mit Öl. Gurgeln kann man auch mit gereiftem Sesamöl – gereift bedeutet, dass das Öl auf 108 Grad erhitzt wurde und so dünnflüssiger ist. Dieses Öl ist etwa im Reformhaus erhältlich.
8. Erste Hilfe geht durch die Nase. Bei den ersten Erkältungszeichen kann man einen Schnupfen vielleicht noch mit „Nasya“ abfangen, eine Art Nasenspülung: Dazu braucht es warmes Sesamöl (ein Öl, das „Vata“ beruhigt). Am besten wird das Öl unter einem warmen Wasserstrahl erwärmt. Dann hinlegen, Kopf nach hinten legen, 3 bis 5 Tropfen Öl in jedes Nasenloch träufeln und die Innenseiten der Nase damit einreiben. Oder aber einfach nur die Innenseite der Nasenlöcher mit dem Öl einreiben. In Ayurvedaläden gibt es auch ein eigenes ayurvedisches „Nasyaöl“, das schleimlösend und desinfizierend wirkt, sowie die Nasenschleimhaut bei trockener Luft nährt. Zur Vorbeugung empfehlen sich regelmäßige Nasenspülungen mit warmem Salzwasser, anschließend „schmiert“ man die Schleimhaut der Nase mit Sesamöl oder Ghee (Butterfett) ein.
9. Erlösend. Hat sich der Schleim in den Nebenhöhlen festgesetzt, bringt ein Kräuterdampfbad Erleichterung – mit Kamille, Thymian, Lavendel sowie 5 Tropfen Minzöl. Auch hier gibt es ein eigenes Ayurveda-Minzöl, am besten im Ayurvedaladen besorgen. Zehn Minuten inhalieren, die Augen aber dabei schützen – und schließlich nachruhen.
10. Nix tun! So wie in der westlichen Medizin wird natürlich auch im Ayurveda vor allem eines empfohlen: Ruhe, mit möglichst wenigen Reizen. Legen Sie also das Smartphone weg, wenn Sie sich kränklich fühlen und machen Sie gar nichts.
Kommentare