Anti-Gelsenmittel im Test: Jedes zweite Produkt ist bedenklich
Mit den Temperaturen steigt auch das Gelsen-Aufkommen. Wer genug hat von juckenden Stichen, ist froh um einen guten Schutz. Die Konsumentenschützer der Arbeiterkammer Oberösterreich haben 20 Produkte getestet: Zehn werden empfohlen, acht nur bedingt und in zweien wurde der hautreizende Wirkstoff DEET festgestellt, berichtete die Interessenvertretung in einer Aussendung.
Außerdem stellten die Tester große Preisunterschiede fest. Man kann sich bereits um 2,95 Euro vor den lästigen Blutsaugern schützen, aber auch 13,29 Euro - für jeweils 100 Milliliter - ausgeben, wobei die beiden nicht empfohlenen Produkte zu den teuersten zählen.
AK Oberösterreich: Jedes zweite Gelsenschutzmittel bedenklich
Wirkstoffe auf dem Prüfstand
Gemeinsam mit der Umweltorganisation "Die Umweltberatung" bewertete die AK das gesundheitsgefährdende Potenzial der Wirkstoffe in den Anti-Gelsenmitteln, nicht aber ihre Wirksamkeit an sich. Als Basis diente die Beurteilung der europäischen Chemikalienagentur (ECHA).
Die 20 Artikel stammen aus österreichischen Drogeriemärkten und Apotheken und enthalten drei Wirkstoffe. Als effektiv gegen Stechmücken, weil es die Insekten über den Geruchssinn vertreibt, gilt das chemisch synthetische Icaridin (Hydroxyethyl Isobutyl Piperidine Carboxylate). Es hat von allen drei Stoffen die geringste hautschädigende Wirkung, sollte aber auch nicht für Kinder unter zwei Jahren verwendet werden. Die AK empfiehlt jene zehn Produkte, die den Gelsen mit Icaridin zu Leibe rücken.
Vorsicht bei Zitronen-Eukalyptusöl
Nur bedingt empfehlenswert sind Mittel mit Extrakten des ätherischen Zitronen-Eukalyptusöls, denn diese können potenziell Allergien auslösen und erhöhen die Lichtempfindlichkeit der Haut. Der Wirkstoff lässt sich auch synthetisch herstellen und wurde in den acht ihn enthaltenden Testprodukten unter folgenden Namen angegeben: Eucalyptus Citriodora Öl, Gemisch aus cis- und trans-p-Menthan-3,8 diol, PMD, Citriodiol.
Zwei Gelsenmittel enthalten den haut- und augenreizenden Wirkstoff Diethyltoluamid (DEET) und sollten auf Rat der Konsumentenschützer besser nicht verwendet werden. Das Mittel treibt einem Tränen in die Augen und reizt die Schleimhäute. Bei empfindlichen Personen - etwa Kindern - kann es Krämpfe auslösen. Es greift auch Kunststoffoberflächen, etwa bei Sonnenbrillen, an. DEET wurde in den 1940er-Jahren von der US-Armee für Marinesoldaten und Infanteristen entwickelt und ist für unsere Breitengrade nicht empfehlenswert, so die AK.
Kleinkinder anders schützen
Die Interessenvertretung rät, Anti-Gelsenmittel bei Kindern nicht vor dem dritten Lebensjahr zu benützen. Die Kleinen schütze man am besten mit heller, weiter und langärmeliger Kleidung. Für das Schlafzimmer bieten sich Gelsengitter am Fenster und ein Moskitonetz über dem Bett an.
Alle Testergebnisse finden Sie hier.
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