Wiener Restaurants: Essen für den guten Zweck

Der Addicted to Rock Store (1060) ist dabei.
88 Lokale spenden am 1. Oktober ihren halben Tagesumsatz, Mitarbeiter verzichten auf Lohn.

Schick essen gehen und etwas Gutes tun, schließen einander nicht aus: Am 1. Oktober zeigen sich die Wiener Wirte mit den Flüchtlingen solidarisch und spenden 50 Prozent ihres Tagesumsatzes. Bei der Initiative "Lokale Hilfe für Schutzsuchende" engagieren sich mittlerweile 88 Wirtsleute – jeden Tag melden sich neue Restaurants für den Aktionstag an.

Eine Verpflichtung gibt es zwar nicht, darüber hinaus haben sich aber viele Mitarbeiter der Lokale bereit erklärt, an diesem Tag auf ihren Lohn zu verzichten, wie beispielsweise Kellner im Szene-Club Celeste.

Der gesamte Erlös der teilnehmenden Lokale geht zu gleichen Teilen an das Caritas-Projekt "Wir helfen" und an den Flüchtlingsverein von Ute Bock. Christian Schädel, einer der Organisatoren und Chef vom Lokal "phil" in Wien-Mariahilf: "Wir wollen mit dieser Aktion gemeinschaftlich ein Zeichen für Nächstenliebe, Vielfalt und Menschlichkeit setzen."

Wiener Restaurants: Essen für den guten Zweck
KUSSMAUL, Spittelberggasse
Kussmaul-Haubenkoch Mario Bernatovic erzählt, dass die Welle der Hilfsbereitschaft unter seinen Mitarbeitern nicht abnimmt: "Wir machen bei einigen Aktionen mit und werden künftig einmal in der Woche für Flüchtlinge kochen und das Essen gratis zur Verfügung stellen."

Zusätzlich bieten die Wirte kulturelle Aktivitäten bei freiem Eintritt an, aber mit der Bitte um freie Spenden: Buchpräsentationen, Lesungen oder Diskussionen runden die Initiative ab. Die Künstler verzichten zugunsten der Aktion selbstverständlich auf eine Gage.

Live-Acts gesucht

Ende dieser Woche möchten die Organisatoren die Live-Acts auf der Facebook-Seite bekannt geben: Prominente Namen wie die Kabarettisten Maschek, DJ DSL oder Sänger Bernhard Eder sind darunter. Schädel: "Sogar drei Bauchtänzer-Gruppen haben sich angemeldet. Es kann also durchaus sein, dass in einem Eissalon an diesem Tag Bauchtänzerinnen auftreten oder ein DJ im Stadtheurigen."

Trotz so viel Engagement und Solidarität hofft der bekannte Gastronom auf mehr Künstler-Zusagen: "Derzeit melden sich viel mehr Restaurants bei uns: Wir würden uns natürlich freuen, wenn sich noch mehr Künstler melden würden. Übrigens brauchen wir auch ganz dringend freiwillige Fotografen, die am Aktionstag die Lokale abklappern und uns dann die Fotos gratis zur Verfügung stellen. Also bitte dringend melden."

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