Luxus-Restaurant Mercado wieder insolvent

Südamerikanische Luxus-Küche bot das Mercado in der Innenstadt.
Das Haubenrestaurant Mercado am Stubenring ist wieder insolvent: 15 Dienstnehmer sind vom Insolvenzverfahren betroffen.

"Man wagt sich nicht zu weit hinaus, wenn man behauptet, dass das Mercado österreichweit und über die Grenzen hinaus einzigartig ist" – die Gourmetkritiker des Restaurantführers Gault&Millau begründeten so die Kür des Mercado mit zwei Hauben. Gastronom Klaus Piber und Küchenchef Alexander Theil fahren in dem Luxus-Restaurant am Ring eine kompromisslose, südamerikanische Küche. Und dass dies kein einfaches Unterfangen ist, beweist eine aktuelle Pressemitteilung des KSV1870.

Zum zweiten Mal binnen zwei Jahren ist das südamerikanische Restaurant insolvent: Die "C.U.G. Gastronomie BetriebsgmbH FN 324 154 y, 1010 Wien, Laurenzerberg 2", Betreiber des Restaurants Mercado, hat beim Handelsgericht Wien die Eröffnung des Konkursverfahrens über ihr Vermögen beantragt. Das Konkursverfahren wurde am 4. Juli eröffnet – 15 Dienstnehmer sind betroffen. Bereits im Jahr 2015 wurde ein Insolvenzverfahren eröffnet, welches nach Abschluss eines Sanierungsplanes aufgehoben wurde. Der Sanierungsplan konnte jedoch nicht erfüllt werden, wie heute der KSV bekannt gab.

Die Passiva betragen rund 370.000 Euro – die Schuldnerin erklärte bereits im Antrag ihr Einverständnis zur Schließung des Unternehmens.

Wie geht es mit dem Mercado jetzt weiter?

Gastronom Piber möchte das Restaurant Mercado mit neuer Firma und neuen Partnern unter seiner Patronanz weiter betreiben. Die Zusammenarbeit zwischen Piber und Theil wird jedoch ganz beendet: In einer Aussendung von Piber heißt es dazu: "Das Gästeaufkommen und die Marktsituation machen es nötig, die bisherige Ausrichtung der Küche zu adaptieren." Die Insolvenz war laut Piber "unumgänglich", da er seinen Partner nicht aus der Firma herauskaufen hätte können. Und Küchenchef Theil habe eben eine notwendige Änderung der Küchenlinie nicht mittragen wollen.

Im Interview mit dem KURIER erzählt Piber, dass man "einen Schritt nach vorne gehen muss": "Ich glaube an die südamerikanische Küche, aber man muss diese den Gästen zugänglicher machen und sie breiter aufstellen."

Im Juli und August stehen – wie langfristig geplant – in Kooperation mit der argentinischen Botschaft in Wien argentinisch inspirierte BBQ-Gerichte auf der Speisekarte. Anfang September soll ein neues kulinarisches Konzept mit neuem Küchenteam präsentiert werden: An der Idee "Latin inspired Market Cuisine" möchte der Gastronom trotz Insolvenz festhalten.

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