Kinder arbeiten für unsere Schokolade

Die Hauptanbaugebiete von Kakao liegen in Afrika. Die Côte d‘Ivoire ist der größte Kakao-Produzent der Welt. Der Wert des exportierten Kakaos beträgt für die Elfenbeinküste etwa 1,4 Milliarden US-Dollar jährlich. Laut Menschenrechtsorganisationen werden in diesem westafrikanischen Land rund 12.000 Kinder als Sklaven auf Kakaoplantagen eingesetzt. Jahrelang finanzierte die "Blutschokolade" auch den Bürgerkrieg an der Elfenbeinküste.
Eine EU-weite Petition fordert das Ende von Kinderarbeit auf Kakao-Plantagen.

Hunderttausende Kinder müssen weltweit auf Kakao-Plantagen arbeiten. Dabei seien sie erheblichen Gesundheitsrisiken durch unsachgemäße Arbeit, Pflanzenschutzmitteln und gefährlichen Erntewerkzeugen ausgesetzt, kritisierten die entwicklungspolitische Organisation "Südwind" und die Gewerkschaft Pro-Ge am Dienstag anlässlich des internationalen Tages gegen Kinderarbeit.

Mit einer europaweiten Petition fordern NGOs aus 16 EU-Ländern von den Schokolade-Unternehmen, faire Arbeitsbedingungen und nachhaltigen Kakao-Anbau umzusetzen. "Es ist höchste Zeit der Ausbeutung von Kindern ein Ende zu setzen. Es gilt die Verantwortung bei den Unternehmen einzufordern, beim Zukauf ihres Kakaos nachweislich sicherzustellen, dass beim Anbau des Kakaos die Erwachsenen genug verdienen", so Bernhard Zeilinger, Leiter der Südwind-Kampagne "Make Chocolate Fair".

Ghana und Elfenbeinküste

Wie eine Erhebung durch die US-amerikanische Tulane Universität ergab, arbeiten 820.000 Kinder in Cote d'Ivoire (Elfenbeinküste) und rund eine Million Kinder in Ghana auf Kakao-Plantagen. "Aufgrund der Intransparenz entlang der Wertschöpfungskette können wir nicht ausschließen, dass Schokolade-produzierende Unternehmen die Ausbeutung von Kindern bewusst in Kauf nehmen, um zu preisgünstigen Bedingungen Kakao für die Weiterverarbeitung zuzukaufen", kritisierte Zeilinger. Dabei hätten sich die weltgrößten Schokolade-Produzenten bereits 2001 verpflichtet, Maßnahmen gegen Kinderarbeit auf den Kakao-Plantagen zu setzen. "Trotz der Unterzeichnung des Abkommens wurden seitdem kaum Anstrengungen unternommen der Kinderarbeit vorzubeugen", so Zeilinger.

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