Neapolitanische Pizza ist UNESCO-Kulturerbe
Die Kunst der Pizzaioli, der Pizzabäcker von Neapel, ist von der UNESCO als Kulturerbe der Menschheit anerkannt worden. Dies teilte der italienische Landwirtschaftsminister Maurizio Martina in der Nacht auf Donnerstag mit. Der Beschluss wurde von einem UNESCO-Ausschuss bei einem Treffen auf der südkoreanischen Insel Jeju gefasst.
Italien und Neapel feierten. "Das ist ein Sieg! Die gastronomische Identität Italiens wird immer besser geschützt", kommentierte Landwirtschaftsminister Martina. Er setzt sich für den Erhalt der wahren neapolitanischen Tradition des Pizza-Backens und gegen Tiefkühl- und Industrieware ein.
Laut dem Antrag Italiens bei der UNESCO geht die Tradition weit über das berühmte Teigwirbeln der Pizzabäcker und das Belegen hinaus: Neben dem Handwerk werden auch Lieder und Geschichten seit dem 16. Jahrhundert von Generation zu Generation weitergegeben, wie es im Antrag Italiens hieß. Die Petition an die UNESCO hatten rund zwei Millionen Menschen unterzeichnet.
Es sei unbestreitbar, dass das gastronomische Know-how rund um die Pizza-Produktion ein Kulturerbe sei, kommentierte der UNESCO-Ausschuss. Das Backen sei ein Ritual, Pizzaioli würden sich dabei wie auf einer Bühne bewegen. Es sei ein wesentlicher Bestandteil der neapolitanischen Kultur und Identität.
Die italienische Botschafterin bei der UNESCO, Vincenza Lomonaco, dankte alle Staaten, die für Neapel und die Pizza gestimmt haben. Kultur- und Tourismusminister Dario Franceschini sprach von einer riesigen Auszeichnung für Neapel und Italien kurz vor Beginn des Jahres 2018, das zum Jahr der italienischen Gastronomie erklärt wurde.
Zur Feier des Tages: Gratis-Pizza für alle
Gratis-Pizza hatte der Verband der neapolitanischen Pizzabäcker im Fall der Anerkennung ihres Könnens als "Immaterielles Kulturerbe der Menschheit" versprochen. Große Feierlichkeiten sind in Neapel geplant. "Wir sind stolz, dass wir uns für eines der ältesten Handwerke der Welt eingesetzt haben", sagte Verbandspräsident Sergio Miccu. "Pizza ist in Neapel und Italien nicht nur ein Gericht, sondern ein Stück nationaler Kultur und italienischer Geschichte", lautet der Slogan der Initiatoren der Kampagne.
Sieben Millionen Pizzen werden jeden Tag in Italien konsumiert, 35.000 Pizzerien gibt es im Land. Von dem Milliardengeschäft hängt immerhin eine Viertelmillion Arbeitsplätze ab. Die größten Pizza-Fans der Welt sind jedoch die Nordamerikaner, die 13 Kilo Pizza pro Person jährlich konsumieren. Die Italiener besetzen Platz zwei im internationalen Ranking mit einem durchschnittlichen Jahreskonsum von 7,6 Kilo pro Kopf, teilte Coldiretti mit. Die Österreicher sind Europas Schlusslichter mit einem Jahreskonsum von 3,3 Kilo Pizza pro Kopf.
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