Deutsches Start-up will mit gesunder Pizza überzeugen

Deutsches Start-up will mit gesunder Pizza überzeugen
Von der Bank in die Backstube: Zwei Betriebswirte bringen ihre glutenfreie Pizza nach Wien.

Eigentlich wollten Marc Schlegel (30) und Matthias Kramer (31) eine Dating-App entwickeln und luden für die Präsentation Freunde zu einem Abendessen ein. Die Ideen für eine neue Partnersuche erregten allerdings weniger Aufmerksamkeit als die selbstgemachte Pizza aus Leinsamen am Tisch. Weil die Pizza im Freundeskreis so gut ankam, begannen die beiden Betriebswirte nächtelang an einem Rezept zu feilen.

Deutsches Start-up will mit gesunder Pizza überzeugen
Das beste Resultat erzielten sie mit Goldleinsamen, Flohsamenschalen, Chia- und Kokosmehl sowie Gewürzen und Wasser: Geschmacklich soll der Teig an Vollkornnudeln mit einem Hauch Kokos erinnern, also leicht süßlich. Schlegel und Kramer im Interview mit dem KURIER: "Die Chia- und Leinsamen bringen ihr eigenes Geschmackserlebnis mit, das an Vollkorn erinnert. Wenn wir uns mit einem 'normalen' Pizzateig vergleichen, ohne Belag, ist unsere Lizza würziger. Man kann den Teig auch vielseitig verwenden, ob als Cracker oder Snack zum Dippen. Auch als süßer Nachtisch kann Lizza umfunktioniert werden. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt."

Die Pizza ohne Weizenmehl ist glutenfrei, kohlenhydratarm und vegan, ein Stück kommt auf die Hälfte der Kalorien von einer herkömmlichen Pizza. Da sie keinen Germ verwenden, geht der Teig nur ein wenig auf. "Unser Teig lässt sich zwar nicht wie ein Kaugummi auseinanderziehen, dennoch haben wir genug Elastizität geschaffen, um den Teig produzieren zu können und der vollkornige Geschmack kommt bei den Kunden super an." Je nach Zubereitung ändert sich die Konsistenz des Teiges. Wer einen knusprigen, krossen Teig wünscht, der sollte die Lizza etwas länger vorbacken. Wer das Vorbacken ganz weglassen will, erhält einen weicheren Boden.

Anfangs verkauften Schlegel und Kramer den Teig auf Märkten und Festivals, aber das reichte ihnen nicht.

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Also bewarben sich die ehemaligen Bank-Mitarbeiter mit ihrem Geschäftskonzept für dieVOX-Sendung "Die Höhle der Löwen" – mit Erfolg. Mit den Löwen Carsten Maschmeyer und Frank Thelen einigten sie sich schließlich auf 150.000 Euro für 25 Prozent an dem Unternehmen. Anfangs schafften die Gründer 70 Teige am Tag – heute macht das ein Mitarbeiter in der Stunde. Mit ihrem aktuell 28-köpfigen Team produzieren sie täglich rund zwei Tonnen Teig.

Die Burschen aus Frankfurt am Main haben vor kurzem einen Coup gelandet: Ende April wird es den Teig in allen Merkur-Filialen österreichweit zu kaufen geben. In Deutschland ist das Start-up bereits in rund 2000 Supermarkt-Filialen vertreten. Die Schweiz folgt ebenso in diesem Halbjahr.

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