Die Beeren sind los - jetzt oder nächstes Jahr

Stachelbeeren zeichnen sich durch einen süß-säuerlichen Geschmack aus und zählen wie Ribisel zu den Stachelbeergewächsen der Gattung Ribes.
Die Beeren-Saison endet in wenigen Wochen: Wie Sie die Früchte am besten zu Hause lagern.

Gleich vorweg: Das Ende der Beeren-Zeit ist für heuer bereits eingeläutet – noch ein paar Wochen gibt es die weißen, gelben, roten oder schwarzen Köstlichkeiten im Supermarkt. Überhaupt hat die Hitze den Beeren in diesem Jahr nicht gut getan, wie Klaus Hafner, Landwirt aus Mannsdorf an der Donau und Tian-Lieferant, erzählt.

Zwar können im Garten die empfindlichen Pflanzen Früchte bis zum ersten Frost tragen, aber die Ernteerträge werden immer geringer. Für professionelle Gärtner und Landwirte würde sich der Ertrag nicht lohnen.

Kann man Beeren einfrieren?

"Am besten im Kühlschrank, aber auf keinen Fall nass in ein Tuch einwickeln. Wer will, kann die Beeren auch einfrieren und erst im Winter genießen."

Kleiner Tipp: Wenn die kleinen Früchte nicht aneinander frieren sollen, dann am besten auf einem Tablett kurz anfrieren lassen und danach in einem Sackerl oder in einer Box im Tiefkühlfach für den Winter einfrieren.

Zum Ärger der Botaniker bezeichnen wir im allgemeinen Sprachgebrauch (und in diesem Artikel) kleine Früchte generell als Beeren. Haben Sie etwa gewusst, dass Erdbeeren botanisch gesehen keine Beeren sind, sondern eine Sammelnussfrucht, dafür aber Bananen Beeren sind?

Beerige Fakten und Rezept-Ideen

Die Beeren sind los - jetzt oder nächstes Jahr
Stachelbeeren zeichnen sich durch einen süß-säuerlichen Geschmack aus und zählen wie Ribisel zu den Stachelbeergewächsen der Gattung Ribes.

Wer heuer noch Stachelbeeren essen will, muss schnell sein. Typisch für die Beeren sind die weißen Längsstreifen der Fruchtschale, die weiß, grün, gelb, hellbraun oder rot sein kann. Die Kerne im Inneren sind essbar. Wie stark die Behaarung ist, hängt von der Sorte ab. Die Früchte zählen wie Ribisel zu den Stachelbeergewächsen der Gattung Ribes. Stachelbeeren zeichnen sich durch einen säuerlichen-süßen Geschmack aus und eignen sich für Marmeladen und Kompotte. Übrigens: Aus einer Kreuzung von Ribisel und Stachelbeere entstand die Jostabeere!

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Ribisel-Stauden gehören zu den Stachelbeergewächsen, auf ihnen wachsen mehrere kleine, rote Früchte. Es gibt rund 50 Ribisel-Sorten, deren Farbe je nach Sorte zwischen hell- bis dunkelrot, weiß, gelb oder schwarz variieren kann. Die schwarzen Ribisel haben einen besonders hohen Vitamin-C-Gehalt, der viermal so hoch ist wie in Citrusfrüchten. Die schwarze Ribisel wird seit dem 16. Jahrhundert kultiviert, die rote Ribisel seit Ende des 15. Jahrhunderts. Je sonniger der Standort, desto süßer die Beeren. Da die Früchte gewöhnlich am Johannitag (24.Juni) reif sind, tragen die Pflanzen in Deutschland den Namen Johannisbeere. Der süße Geschmack harmoniert zu Käse und Wild. Besonders gut eignen sich Ribisel für Saft. Ribisel sind sehr empfindliche Beeren: Auch beim Waschen sollten sie an den zarten grünen Stengel bleiben.

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Rezept-Tipp von Fabian Philler, Restaurant Clementine im GlashausZutaten: 400ml Milch, 75g Haferflocken, 1EL Rohrzucker, Ribisel, 1/2 LimetteDie Milch in einem kleinen Topf aufkochen. Die Haferflocken hineingeben und 10 Minutenbei schwacher Hitze ziehen lassen. Porridge in eine Schüssel abfüllen und Rohrzucker darüberstreuen. Himbeeren oder Ribisel darauf verteilen und mit Limettensaft beträufeln. Wer das harmonische Spiel von salzig und süß schätzt, kocht eine Prise Salz mit der Milch auf. Eine cremigere Konsistenz wird mit einem Schuss Obers erreicht.

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Eine schwarz gefärbte, reife Brombeere hängt am Donnerstag (07.07.2011) zwische noch unreifen Beeren an einem Strauch in einem Garten in Hannover. Streng botanisch handelt es sich hierbei allerdings gar nicht um Beeren sondern um Steinfrüchte, wie etwa die Kirschen, da sich die Früchte aus einzelnen Fruchtblättern bilden. Noch bis zum Oktober dauert die Erntezeit. Foto: Jochen Lübke dpa/lni +++(c) dpa - Bildfunk+++

Bis in den Oktober hinein gibt es die leicht säuerlichen Früchtchen. Für die typische Farbe sind Flavonoide (Anthocyane) verantwortlich, ihnen werden positive Auswirkungen auf die Gesundheit zugeschrieben. Hobby-Botaniker wissen: Die Brombeere zählt zu den Rosengewächsen, wird also fälschlicherweise als Beere bezeichnet. Bei Brombeeren und ihren Verwandten, den Himbeeren, handelt es sich um Sammelsteinfrüchte. Die Frucht setzt sich aus mehreren einsamigen Steinfrüchten zusammen, die an einem "Fruchtzapfen" wachsen. Achtung beim Sammeln: Wilde Sträucher haben meist Stacheln. Tipp: Brombeer-Blätter eignen sich für einen milden Tee.

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Rezept-Tipp von Douce Steiner: Brombeer-PanacottaZutaten: 200 ml Obers, 20 g Zucker, 1 Vanilleschote, 1 Blatt Gelatine, in kaltem Wasser eingeweicht, Frucht-Pannacotta: 100 ml Obers, 20 g Zucker, 1 Blatt Gelatine, in kaltem Wasser eingeweicht, 100 g pürierte BrombeerenFür die Vanille-Pannacotta Obers mit Zucker, dem ausgekratzten Vanillemark und der Vanilleschote aufkochen, dann beiseite stellen und etwas ziehen lassen. Durch ein Sieb abgießen, die ausgedrückte Gelatine unterrühren und die Masse in einer Schüssel auf Eis so lange rühren, bis sie fest zu werden beginnt (andernfalls setzt sich die Vanille am Boden der Förmchen ab). Die Masse in kleine Förmchen füllen und im Kühlschrank am besten über Nacht fest werden lassen.Für die Frucht-Pannacotta Obers und Zucker aufkochen, vom Herd ziehen und die ausgedrückte Gelatine darin auflösen. Etwas abkühlen lassen, dann mit dem Fruchtmark vermengen, in Förmchen füllen und im Kühlschrank fest werden lassen.

Heidelbeere

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Osteuropaeische Erntehelfer pfluecken am Freitag (08.07.11) in Grethem im Landkreis Soltau-Fallingbostel auf einer Heidelbeerplantage reife Heidelbeeren. In Niedersachsen hat die Heidelbeer-Ernte begonnen. Die regional unter anderem auch als Blaubeere, Schwarzbeere, Wildbeere, Bickbeere oder Moosbeere bekannte Heidelbeere (Vaccinium myrtillus) waechst an Straeuchern, die im Regelfall bis zu 60 Zentimeter hoch wachsen. 500 Gramm kosten in diesem Jahr zwischen drei und vier Euro. Foto: Stefan Simonsen/dapd

Heidelbeeren gehören wie der Rhododendron zu den Heidekrautgewächsen. Durch den Farbstoff Anthocyan ist die Heidelbeerenschale dunkel- bis schwarzblau. Meist kennt der Konsument nur die Kulturheidelbeere, die eine etwas dickere Schale als die Waldheidelbeere hat, dabei waren bis in die Sechzigerjahre Kulturheidelbeeren unbekannt. Der Sammler findet diese auf Moorwiesen oder im Unterholz. Das Fruchtfleisch der Waldheidelbeere ist zudem dunkel gefärbt, die Kulturheidelbeere besitzt hingegen farbloses Fruchtfleisch. Die blauen, kalorienarmen Früchte sind kaum sauer, Waldheidelbeeren in der Regel aromatischer als Kulturheidelbeeren aus dem Supermarkt. In Deutschland sind sie als Blaubeeren bekannt.

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Rezept-Tipp von Johann Lafer: Heidelbeer-Rosmarin-MarmeladeZutaten: 200 g frische Heidelbeeren, 5 frische Rosmarinnadeln, 200 g Gelierzucker ohne Kochen, 100 g frische HeidelbeerenHeidelbeeren abbrausen, auf Küchenpapier abtropfen lassen. Rosmarinnadeln fein hacken. Früchte fein pürieren. Heidelbeerpüree und gehackten Rosmarin in eine Schüssel geben, Gelierzucker zufügen und laut Packungsanleitung 45 Sekunden mit einem Handrührgerät mixen. Restliche Beeren abbrausen, trocken tupfen und unter die Konfitüre mischen. In saubere Einweckgläser füllen, verschließen. Im Kühlschrank zwei Wochen haltbar.

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