Disco Volante

Disco Volante
Die wöchentliche Restaurantkritik von Florian Holzer aus dem Freizeit-KURIER.

Es war 2008, als Maria Fuchs – bisher eher mit Mode und PR beschäftigt – eine grindige Pizzeria in der Leopoldstadt übernahm und daraus ihre Pizza Mari machte: reduziertes Design mit Garagen-Anmutung und Pizza wie in Neapel – aus neopolitanischem Mehl, mit neapolitanischen Paradeisern und definitiv ohne Mais, Huhn, Ananas oder anderem Schnickschnack, der auf einer vom neapolitanischen Pizza-Konsortium AVPN zertifizierten Pizza nichts zu suchen hat. Das puristische Konzept wurde ein Erfolg, „Pizza Mari'“ gilt als eine der besten Pizzerien Wiens.

Nun folgte der zweite Streich: Diesmal wählte Fuchs einen 1-Euro-Shop in der Gumpendorfer Straße für ihre „Disco Volante“ (fliegende Untertasse), die sie mit tschechischen Neonlampen, ehemaligen Kirchenbankerln und einem Pizzaofen in Form einer riesigen Disco-Kugel wieder recht puristisch anlegte. Soll heißen: So etwas wie „Gemütlichkeit“ gibt’s hier eher nicht, gegen Lautstärke muss man immun sein und auch ein bisschen Geduld ist sicher hilfreich, denn die Pizzeria brummt. Und womit man auch nicht rechnen sollte: Dass die Pizza hier knusprig, also „à la Romana“ ist, nein, die süditalienischen Pizzabäcker in der „Disco“ legen sie eher elastisch an. Spezialität ist übrigens die (sicher nicht ganz authentische) Pizza Egidio (9,50 €) – mit Pastrami von der Kult-Fleischhauerei Ringl gegenüber.

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