Brasserie & Bakery

Brasserie & Bakery, 1010 Wien Hier lässt es sich gut Frühstücken. Die Brasserie & Bakery im nahe der Albertina trumpft nicht nur mit Gragger-Gebäck auf, sondern auch mit einer speziellen Röstung
Die wöchentliche Restaurantkritik von Florian Holzer aus dem Freizeit-KURIER.

Jetzt ist es ja nicht so, dass im Wien der vergangenen Monate wenige Hotels aufgesperrt hätten: Ritz-Carlton, Kempinski, Sans Souci, L'amée, 25hours, Sofitel ... All diese Hotels bewegen sich im Luxus-Segment, bieten ihren Gästen alles, was sich ein Hotelgast wünschen kann – außer wirklich überzeugender Gastronomie. Das soeben eröffnete Boutique-Hotel The Guesthouse ist da somit wirklich eine erfrischende Ausnahme: Das Büro Terence Conran gestaltete eine klassische, zeitlose und Kitsch-freie Brasserie in edelsten Materialien, gemeinsam mit Kult-Bäcker Helmut Gragger entwickelte man ein „Bakery“-Konzept rund um zwei hochmoderne Steinöfen, aus denen an 365 Tagen pro Jahr frisches Gebäck und erstaunlich gute Croissants kommen – auch zum Mitnehmen. Und das, was Stefan Grassl (zuvor „Zum Weißen Tiger“) aus der Küche auf die Tische aus schwarzem Marmor schickt, ist nicht nur frei von allen Hotelrestaurant-Klischees (Beef Tatar, Club Sandwich & Co), sondern eine köstlich umgesetzte, sehr individuelle Küche: mariniertes Weiderind – das beste Carpaccio seit Langem (13 €), roh gebeizte Bachforelle mit Bachforellen-Creme und einer hinreißenden Karfiol-Mousse, „Guesthouse Marmite“, eine fantastische Bohnensuppe mit köstlicher Petersilgelee-Roulade (7 €) oder gedünstete Freilandhuhn-Brust mit Artischocken und Erdäpfelnudeln, die uns so in Paris auch schmecken würde (18 €). Das erste Hotel-Restaurant seit Langem, in das die Wiener auch gerne gehen werden.

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