Das beste Kürbiskernöl Österreichs ist gekürt worden

Das beste Kürbiskernöl Österreichs ist gekürt worden
Zum 13. Mal kürten Österreichs Spitzenköche in einer Blindverkostung das beste Kernöl des Landes.

Grüne, jugendliche Aromen auf der Zunge sowie Duftnoten nach Vanille, Brotrinde und Karamell in der Nase – der Restaurantführer Gault&Millau und Österreichs Spitzenköche wählten zum 13. Mal das beste Kürbiskernöl des Landes.

20 Kürbiskernöle mit geschützter geografischer Angabe (g.g.A.) galt es in einer Blindverkostung nach Frische, Röstaromen, Mundgefühl und Farbe zu beurteilen. Ausgewählt wurden diese auf Basis der Besten der "Landesprämierung 2018". Wie schon die vergangenen Jahre fungierten Birgit und Heinz Reitbauer im "Steirereck" als Gastgeber.

Nur wenn es grün schimmert, stammt es aus der Steiermark

Kernölpapst und Lebensmitteltechniker Franz Siegfried Wagner leitete den Test: "Steirisches Kürbiskernöl ist ein ganz besonderer Saft. Es wird immer in kleinen Chargen und in kleinen Manufakturen frisch gepresst. Wir möchten diese Frische auch spüren – das Öl, das wir heute verkosten, ist erst vor wenigen Wochen abgefüllt worden. Es sollen immer feine und noble Aromen dabei sein. Das Öl wird aus Kürbissen gepresst, die sich schon vor langer Zeit an die Steiermark angepasst haben: Anstelle der Samenschale hat sich die typische grüne Farbe eingelagert."

Alle verkosteten Öle trugen das Gütesiegel "g.g.A.": Das Abzeichen garantiert, dass die Ölkürbiskerne nur aus definierten Regionen in der Steiermark, aus Niederösterreich und dem Burgenland stammen, sowie in heimischen Ölmühlen gepresst wurden. Wagner: "Wenn steirisches Kürbiskernöl nicht grün schimmert, dann stammt es entweder nicht wirklich aus der Steiermark oder es ist beim Pressen unsanft behandelt worden."

Milder Schafsfrischkäse oder Vanille-Eis mit Erdbeeren

Übrigens entsteht der Duft nach frischem Brot erst nach dem Erhitzen der Kürbiskerne. Die Lebendigkeit des Schmankerls nimmt nach dem Abfüllen mit der Zeit leider ab. Für Haubenköchin Theresia Palmetzhofer (Gasthaus zur Palme, Neuhofen an der Ybbs) passen die dominanten Nuancen zu klassischen Gerichten wie Schafsfrischkäse und Salaten. "Ich mache auch gerne ein traditionelles Milcheis und füge Kürbiskernöl hinzu – das Eis wird dann giftgrün und schmeckt nussig."

Fabian Günzel (Aend, Wien) interessiert sich für das grüne Gold erst, seitdem er in Österreich sesshaft wurde: "In Deutschland kennt man Kürbiskernöl so gut wie gar nicht. Das war heute meine erste Verkostung: Wir in der Jury löffeln das Öl ja pur für die Bewertung, dabei ist es ohne Speisenbegleitung gar nicht so leicht, große Unterschiede feststellen zu können.“ Auf die Kraft der Kerne setzt der Haubenkoch selten, "allerdings schmeckt die Kombination von Vanille-Eis, Erdbeeren und Kernöl Weltklasse".

Die drei besten Kernöle im Jahr 2018: Den 1. Platz machte heuer die Ölmühle Kiendler in Ragnitz – übrigens gehörten ihre Öle schon oft zu den besten, holten aber noch nie Gold. Auf dem 2. Platz landete die Mühle von Monika Raidl aus Ottendorf an der Rittschein. Bronze holte sich die Ölmühle Steirerkraft aus Sankt Ruprecht an der Raab.

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