Der beliebte Sommer-Hotspot an der Alten Donau gilt seit Jahrzehnten als die Institution für Spareribs und Steckerlfisch. Das Interieur stammte zwar nicht mehr aus dem Jahr 1921, war allerdings schon in die Jahre gekommen. Der Wintergarten sah nicht gerade schick aus und das Lokal konnte den Ansturm der Gäste kaum mehr bewältigen. Als Geschäftsführer Erich Homolka seine Pläne für die Renovierung des Restaurants am Wasser einreichte, folgte allerdings ein erbitterter Rechtsstreit mit Anrainern, Baupolizei und Stadtpolitiker.
Der Streit ist jetzt offiziell beendet, diesen Freitag wird das Grillfeuer für den sieben Meter langen Grill – Österreichs größter Indoor-Holzkohlengrill Österreichs – entfacht. Auf fünf Feuerstellen bereiten drei Grillmeister die Stadt-bekannten Spareribs (17,90 Euro) und Steckerlfische (14,90 Euro) zu, die Speisekarte wurde um Schmankerl wie Tafelspitz (19,20 Euro) oder Paprikahenderl (11,90 Euro) erweitert. Rind-, Schweine- und Hühnerfleisch kommt von steirischen Lieferanten, Obst und Gemüse werden bevorzugt aus der Wiener Umgebung bezogen.
Die Speisen werden nicht nur im Gastgarten und auf dem Floß serviert, sondern können auch im Vorbeifahren geordert und dann am eigenen Boot gegessen werden. Heruntergespült wird mit Budweiser vom Fass.
Ruhe: Fenster bleiben geschlossen
Die flache Optik des Gebäudes blieb, dafür das Floß aus heimischen Eichen- und Lärchenhölzern neu gezimmert und die dunkle Holzeinrichtung vom Haupthaus ausgetauscht. Vom ersten Gastgarten gelangt man in den durch die lange Glasfront lichtdurchfluteten großen Gastraum mit 290 Sitzplätzen und direktem Blick aufs Wasser und Skyline.
Das Wiener Architekturbüro Bauer setzte das Konzept für die 1020m² verbaute Fläche um: "Das Erscheinungsbild der Alten Donau wurde über lange Zeit von den traditionellen Holzfassaden der Gartenhäuser im Wiener Moosgrün geprägt. Das Grün korrespondiert mit der umliegenden Natur und bindet die Bauwerke nahtlos in die Kulturlandschaft am Wasser ein. Das neue Gebäude des Strandcafés greift das traditionsreiche grüne Farbenspiel auf und kombiniert es mit dem leichten Grau-Weiß des Daches, das in der Farbgebung Assoziationen mit einem Sonnenschirm erlaubt", so Architekt Markus Bauer.
Um den Anrainern entgegen zu kommen, wurden umfangreiche schalldämmende Maßnahmen – Fenster von 19 bis 6 Uhr geschlossen – gesetzt und eine Rauchwaschanlage installiert. Letzten Endes hat der Pächter auf die maximal erlaubte Gebäudehöhe von 7,5 Metern verzichtet.
Info: Strandcafé, Florian-Berndl-Gasse 20, 1220 Wien, Montag bis Sonntag 11 bis 24 Uhr (Gastgarten: Montag bis Sonntag 11 bis 22 Uhr, Uferterrasse und Floß: Montag bis Freitag 17 bis 24 Uhr), barrierefrei
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