Bernie Rieders Antwort auf Tim Mälzer

Dass die Burgenländer ein lustiges Volk sind, beweist Promi-Koch Bernie Rieder dieser Tage mit seiner Speisekarten-Gestaltung: Nachdem seit Wochen Gerüchte kursieren, dass der deutsche Fernsehkoch Tim Mälzer ein Auge auf das Österreicher im MAK geworfen haben soll, antwortet Rieder auf einen kolportierten Arbeitsplatzwechsel mit spitzer Feder.

Diese Woche servierte der Koch am Montag "Hackbraten nach Tim Mälzer mit Kartoffel-Zwiebelstampf", am Dienstag gab es "Schwäbischen Schweinebraten mit dunkler Tunke und Pfälzer Dampfnudeln", Donnerstag dürfen sich die Gäste über "Labskaus mit roter Bete" und am Freitag über "Hamburger Brat-Hering mit Bratkartoffeln und Grünkohl" freuen. Einzig heute am Aschermittwoch verzichtet der Burgenländer bei seinem Menü auf deutsches Küchenvokabular und serviert "Bernie Rieders Heringssalat mit roten Rüben".

Noch weiß Bernie Rieder übrigens nichts davon, dass er seinen Arbeitsplatz verlieren könnte. Und ab nächster Woche erwartet die Gäste wieder eine "österreichische" Speisekarte.

Piefkinesisch in der Küche

Übrigens kennen sogar Beamte der europäischen Institutionen den Unterschied zwischen deutschem und österreichischem Küchen-Vokabular. Erdäpfel, Marillen und Powidl: Diese drei Begriffe gehören zu jenen 23 Begriffen des österreichischen Kulinarikwortschatzes, die im Rahmen der Beitrittsverhandlungen ins Amtsdeutsch der EU aufgenommen wurden.

Im Protokoll Nr. 10 zur Beitrittsakte 1994 wurden die 23 Wörter festgehalten, die in EU-Rechtsakten mit einem Schrägstrich den bundesdeutschen Ausdrücken beigestellt sind. Sie haben den gleichen Status und dürfen mit der gleichen Rechtswirkung verwendet werden wie die piefkinesischen Ausdrücke: Tomate/Paradeiser, Kartoffeln/Erdäpfel oder die Fleischteile Kugel/Nuss und Hüfte/Hüferl.