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Aufregung um Schweine-Doku

Die Österreicher essen am liebsten Schwein.
Die ORF-Doku "Arme Sau" erregte Aufregung in der Food-Community.

Die Am Schauplatz-Doku "Arme Sau", die der ORF am Donnerstag ausstrahlte, liegt manchen am Tag danach noch im Magen. Und das liegt nicht nur daran, dass die Fleischproduktion en gros wenig von der Vorstellung eines idyllischen Landlebens hat. Der Sieger eines Schnitzel-Ess-Wettbewerb beim XXXL-Wirt (ein Kilo Schnitzelfleisch in ca. 20 Minuten) entpuppte sich nach der Ausstrahlung als Mitarbeiter des Bio-Magazins.

In der heimischen Food-Community fragt man sich seither: Wie passt der untersetzte Mann mit ungustiösen Aussagen a la "Je mehr das Schweindl gequält wurde, desto besser schmeckt's" mit dem Anliegen, für biologisch produzierte Lebensmittel zu werben, zusammen? Das geht, wenn man den Auftritt privat und seine Aussagen als "bewusste Provokation" einstuft, wie das Alessandro Astarita am Tag nach der Ausstrahlung im KURIER-Gespräch selbst tut. Er habe bewusst mitgemacht. "Wenn ein ORF-Team da ist, weiß man, was los ist. Ich wollte noch ein Schäuflein nachlegen." Mit seinem Beruf habe sein Auftritt nichts zu tun. "Wer mich kennt, weiß, wie ich meine Aussagen gemeint habe." Das habe sich auch in den Rückmeldungen gezeigt. Ihm ist aber auch bewusst, "dass sich sicher viele gefragt haben, was das für ein komischer Typ ist". Persönlich bevorzuge er aber ohnehin ein Bio-Schnitzel. Und das "nicht so sehr wegen ethischen Gründen, sondern weil es mir wirklich besser schmeckt."

Auch Schauplatz-Redakteur Klaus Dutzler wusste nichts vom persönlichen Hintergrund des Siegers. Er verwehrt sich dagegen, dass Astaritas provakantes Auftreten mit ihm abgesprochen gewesen sein könnte. "Ich kenne diesen Menschen nicht. Es war nicht zu erkennen, dass er beruflich anders orientiert ist. Was ich mit ihm geredet habe, war praktisch vollinhaltlich auf Sendung." Als "Günter Wallraff des Schnitzelessens" sei er nicht aufgetreten, eher als Ungustl. "Seine Rolle hätte er seriöserweise auflösen sollen." Die Provokation dahinter versteht er nicht. "In so einer Angelegenheit kann ich privat und Beruf nicht trennen."

Info

Die Schweine-Doku "Arme Sau" ist noch sieben Tage via Mediathek abrufbar.

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