3 Weine, die Sie im Kroatien-Urlaub trinken sollten

Weinstöcke auf der Insel Vis: Weinbau in Kroatien hat eine lange Tradition.
Nur die besten Weine im Urlaub trinken: Im zweiten Teil der neuen KURIER-Serie lernen Sie das Weinbaugebiet Kroatien besser kennen.

Bereits die Illyrer und die Griechen pflanzten und bewirtschafteten Weingärten in Kroatien. Durch den Beitritt 2013 in die Europäische Union erfuhr der Weinbau einen landesweiten Aufschwung: Der stark wachsende Tourismus kurbelt im Ausland als auch im Inland die Nachfrage von heimischen Tropfen an – die Einführung des Euro in einigen Jahren könnte laut Experten für einen neuerlichen Aufschwung sorgen.

Auf rund 60.000 Hektar bauen Kroatiens Winzer rund 100 autochthone Weinsorten an – inklusive den Klassikern liegen die Produktionsmengen aber nur bei 1,2 Millionen Hektolitern. Hier gibt es durchaus noch Potenzial, zum Vergleich: Österreich produziert auf 45.000 Hektar rund 2,3 Millionen Hektoliter. Eine junge, gut ausgebildete Winzer-Generation traut sich jedenfalls viel zu, investiert in Technik und experimentiert mit Orange Wines, die dort eine lange Tradition haben.

Klimatisch lässt sich das Land in eine kontinentale Klimazone mit einer großen Weißweinproduktion und in eine mediterrane Klimazone mit einer Rotweinproduktion einteilen: Die mit Abstand am stärksten angebaute Traubensorte ist Welschriesling (Graševina), gefolgt von Malva­zija und der roten Traubensorte Plavac Mali.

Thomas Juranitsch, Sommelier bei Silvio Nickol, empfiehlt drei Weine, die Wein-Liebhaber und Kroatien-Urlauber probieren sollten:

1. Malvazija: Die spätreifene Weißweinsorte ist hierzulande als Frühroter Veltliner bekannt und gehört in Istrien zu den am häufigsten angebauten Sorten. "Der aromatische, blumige Wein hat mit seinem starken Duft nach Akazienblüten wenig mit dem österreichischen Pendant gemeinsam." Den berühmtesten Weißwein bekommt man in jeder Konoba, die Einheimischen trinken ihn wie Wasser.

2. Plešivica: Die Weinbauregion Plešivica zwischen Zagreb und der slowenischen Grenze zeichnet sich durch ihr kühles Klima mit reichlich Niederschlag aus – das kleinste Anbaugebiet des Landes erinnert mit seinen klimatischen Bedingungen an die südliche Steiermark und Slowenien. Die Weingärten sind in Amphitheaterform angeordnet: Anders als auf istrischem Terra Rossa (Roterde-Boden) gedeihen auf dem weißen Boden im Landesinneren Riesling, Chardonnay oder Sauvignon Blanc sehr gut. Tipp von Juranitsch: Schaumwein aus dieser Region probieren. Wer Geschmack gefunden hat, sollte sich mit diesen eindecken, denn der Großteil gelangt nicht in den Export.

3. Plavac Mali oder Mali Plavac: Beim "Kleinen Bauern" handelt es sich um eine alte, autochthone Rotweinsorte, die auf den trockenen Böden Dalmatiens und den kroatischen Inseln wächst. Die Sorte ist mit der populärsten Weinsorte Amerikas verwandt – dem berühmten Zinfandel. Aus dieser Rebensorte entstehen Vertreter wie Dingač und Postup: "Dingač ist der bekannteste Rotwein des Landes: sehr dunkelbeerig, fast violett-schwarz in der Farbe, kräftig, opulent. Er hat einen sehr hohen Alkoholgehalt von rund 14 Prozent." Übrigens handelt es sich bei ihm um den ersten jugoslawischen Qualitätswein, der 1961 eine geschützte Herkunftsbezeichnung erhielt: "Wenn man es so sagen will, dann ist er ein klassischer Sommer-Rotwein."

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