Neues Wohnprojekt für Studenten: Für immer jung

Neues Wohnprojekt für Studenten: Für immer jung
Heuer eröffnet die Hotelgruppe "The Student Hotel" in Wien-Leopoldstadt ein neues Haus – ein Mix aus Wohnheim und Hotel.

Noch wirkt alles ein wenig grau in grau, doch schon bald wird’s hier bunt sein und rund gehen. Im wahrsten Sinne des Wortes: „Das hier ist die Hotel-Lobby und genau hier kommt unser ,Hamsterrad’ her, als spielerisches Sitzplatz-Element. Dort drüben befindet sich bald das Restaurant ,The Commons’ und eine Bar“, sagt Lin Reimann von „The Student Hotel Group“.

818 Zimmer

Ein Nachmittag auf der Baustelle des neuen „The Student Hotel“ (TSH), das Anfang 2020 in der Nordbahnstraße, in Wien-Leopoldstadt, eröffnen wird. Das Größte bisher wird’s, betont man, mit 818 Zimmern auf knapp 38.000 Quadratmetern, fünf Gehminuten vom Wiener Praterstern entfernt. Die Hotelkette ist auf Expansionskurs, 2012 wurde das erste Hotel in Rotterdam eröffnet – heute sind es bereits 13 Häuser, etwa in Berlin, Rotterdam, Florenz oder Paris. Wien ist der 14. Ableger mit studentischem Flair.

Niederländische Hotelgruppe

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Das Geschäftsmodell der niederländischen Hotel-Gruppe klingt quirlig, außergewöhnlich ist es allemal. TSH versteht sich nämlich als Studentenwohnheim, Hotel und Anbieter für Coworking-Bereiche mit flexiblen Arbeitsplätzen zugleich. Dazu will man sich den Menschen im Grätzel öffnen und Lebensgefühl vermitteln – ein Ort als „Ökosystem“. All das nennt sich „hybrides Hospitality Modell“ – ein Mischkonzept der neuen Gastfreundschaft. Charlie MacGregor, Gründer und CEO von TSH fasst das so zusammen: „Boutique-Hotel trifft Studentenwohnheim“.

Inspirierende Umgebung

Seine Vorstellungen gehen weit über die Hotelidee hinaus, inkludieren Missionen und Visionen. „Unsere Idee ist es, nicht nur Studenten anzusprechen, sondern alle mit einem ,studentischen Geist’, also Menschen, die Neues entdecken möchten. Dafür schaffen wir eine inspirierende Umgebung, in der die Leute leben, lernen, arbeiten, spielen, wachsen und ihre Erfahrungen sowie Geschichten teilen können“, umreißt Chief Brand Officer Jason Steere, zuständig für das Corporate Design von TSH, die Philosophie.

Memphis-Style

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Das innenarchitektonische Konzept folgt zwar stets der Marke, wird aber dem jeweiligen Standort angepasst. „In Wien haben wir uns vom ,Memphis-Style’ inspirieren lassen“, sagt Steere. Dieser ist 1980 in Italien entstanden und gilt als rund, bunt, fantasievoll, lustig. Dazu kommen Bauhaus- und Wiener Werkstätten-Einflüsse. „Wir fürchten uns nicht, freche Muster und Farben mit kühlem Industriestil zu mixen. Die besondere Herausforderung war es, das bisher größte Hotel unserer Gruppe so zu gestalten, dass es immer noch intim, lustig und einladend wirkt.“ Drei Suiten, „Play Rooms“ genannt, sind österreichischen „Legenden“ gewidmet: Falco, Arnold Schwarzenegger und Conchita Wurst.

Zimmer, Gemeinschaftsküche, Gym

Hauptzielgruppe von TSH sind Studierende sowie Langzeit- und Kurzzeitgäste, die hier nicht nur wohnen, sondern sich in einer Gemeinschaft wiederfinden sollen. Die Zimmer sind frech, schlicht und niveauvoll eingerichtet, es gibt Gratis-Wlan, Gym und Gemeinschaftsküchen. Das Hotelzimmer wird in der Eröffnungsphase um 79 Euro pro Person und Nacht angeboten, das Semester schlägt mit 570 Euro im Monat zu Buche, abhängig von der Aufenthaltsdauer und dem Zimmertyp. Mit dem 1500 Quadratmeter großen „Collab“ möchte man Digital Natives und Menschen aus der Start-up-Szene ansprechen, die hier Inspiration finden sollen. So laden etwa eigene „Bürobetten“ zu „Bed Talks“ ein. Die Idee: zwei „Köpfe“ tauschen sich aus und erfinden – gemeinsam liegend – die Welt neu (oder so).

Waschküche digital vernetzt

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Gemeinsam, miteinander, füreinander sind sowieso Begriffe, die bei TSH dauernd fallen. Ob im erwähnten hauseigenen Restaurant, einer gehobenen Mensa oder aber in Sachen Wäschewaschen. Die hauseigene Waschküche ist digital vernetzt, via App erfahren die Bewohner, wann die Maschine für die eigene Schmutzwäsche frei ist. „Wir wollen verschiedenste Menschen auf verschiedenen Ebenen zusammenbringen“, so Reimann. Dafür will man auch mit lokalen Netzwerken kooperieren.

Theater Herzstück des Hauses

Besonders stolz ist man aber auf ein Amphitheater als Herzstück des Hauses, ein runder Hörsaal, der zirka 140 Leute fasst. „Ein sehr spezieller Ort für Meetings, Präsentationen, Demodays oder Livestreams, wenn man die herkömmlichen Sesselreihen satt hat“, sagt Lin Reimann. Inspirierend, lässig, entspannt: noch ein paar für TSH typische Begriffe, die im Geiste alle verbinden. Ob dieses Konzept in Wien genauso wie in Amsterdam, Paris oder Berlin funktioniert, wird sich erst zeigen. Beim letzten Grätzeltreffen des Volkertviertels wurde das neue TSH-Hotel seitens der Bewohner jedenfalls mit Interesse aufgenommen, heißt es beim GB*Stadtteilmanagement Nordbahnhof / Nordwestbahnhof.

Bedarf an Studentenwohnraum

Was die Zielgruppe „Studenten“ betrifft, scheint Bedarf gegeben zu sein: Wien gilt als die größte Studentenstadt im deutschsprachigen Raum – mit ungefähr 200.000 Studierenden. Und auch die Lage des Hauses im aufstrebenden Nordbahnviertel, dem Areal des ehemaligen Nordbahnhofs und die aktuell größte Entwicklungszone Wiens, scheint gut gewählt. Bis zum Jahr 2025 sollen dort 20.000 Menschen wohnen und arbeiten.

Angebot in Wien

Dazu kommt die Nähe zum Austria Campus, dem WU-Campus und dem größten Bildungscampus Wiens mit einer Kapazität von rund 3500 Schülern. All das wissen freilich auch andere, die Konkurrenz schläft nicht: Die Zahl der Angebote privaten, studentischen Wohnens wächst, weitere ziehen nach. Und natürlich konkurriert „The Student Hotel“ mit allen Hotels und Anbietern für Coworking.

Wo die Hipster absteigen

Zwischen Luxus und „lässig“: Studentenwohnungen und HotelsAls cooles privates Studentenwohnheim gilt  das „Milestone“ auf dem Campus der Wirtschaftsuni  mit All-In-Miete, Dachterrasse und Gym. „The Fizz“  mit Standorten in Wien-Brigittenau und am Wiener Hauptbahnhof  ist ein studentisches Wohnkonzept auf gehobenem Niveau ebenfalls mit All-in-Miete, die einen eigenen Hausmanager und eine Dachterrasse mit Outdoorküche inkludiert. Am Donaukanal entstehen  im Turm 3 der Triiiple-Towers  rund 670 Micro-Apartments für Studierende und Young Professionals.

DC-Tower

Und jenseits der Donau  wird im DC-Tower aktuell ein Studentenwohnheim mit 700 Zimmern errichtet.   Bereits seit 2018 gibt’s in der Seestadt  Aspern ein  Stuwo-Studentenheim. Doch  auch auf dem  Hotelsektor kommen in Wien  innovativ-hippe Konzepte dazu. Etwa die niederländische Hotelmarke „ZOKU“, die sich mit Co-Working-Räumen  an Kurz- und Langzeit-Gäste richtet. Und schließlich die schräge „Superbude“ im Stuwerviertel, ein Mix aus Hotel und Hostel mit knapp 180 Zimmern, Geplante Eröffnung: Frühjahr 2020.

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