„In Wirklichkeit“, sagt Vrana, „geht es aber um viele kleine, alltägliche Dinge, die einem sonst viel Zeit kosten.“ Vor rund drei Jahren ist der Concierge-Trend in Österreich angekommen. Vor allem bei exklusiven Wohnhäusern mit viel allgemein und gemeinsam genutzter Fläche besteht Bedarf.
Concierges lassen Handwerker und Reinigungskräfte herein, nehmen Pakete an, machen Einkäufe und Sicherheitsrundgänge durchs Haus, gießen im Urlaub Zimmerpflanzen und organisieren Wäsche-Services. Darüber hinaus können die Concierges auch Reisen planen, einen Babysitter checken oder kurz aufs Kind aufpassen. „Eigentlich“, sagt Vrana, „sind wir Lifestyle-Manager.“
Immer zuvorkommend
Und der Service ist im Kommen: In der „Embassy“-Wohnanlage“ nimmt bereits mehr als die Hälfte der Bewohner den Service in Anspruch, je nach Bedarf und Pauschale kann man dafür zwischen 30 und 300 Euro monatlich veranschlagen. Und Vranas Arbeitgeber William Premium Services plant fürs nächste Jahr bereits fünf neue Standorte.
Vrana hat eigentlich Fliesenlegerin gelernt, empfand das Umfeld allerdings als sehr männlich und den Beruf als Mutter schwer mit der Familie zu vereinbaren. Gerade absolviert sie eine Lehre als Bürokauffrau und arbeitet in Teilzeit als Concierge. Das ist noch kein anerkannter Lehrberuf, die Ausbildung übernehmen daher die Concierge-Agenturen selbst.
„Als Concierge musst du ständig aufmerksam und zuvorkommend sein“, sagt Vrana. Auch Mini-Aufgaben wie Türaufhalten oder Aufzugholen werden erwartet. „Das Schöne ist die Dankbarkeit der Bewohner, die du erfährst.“ Das hätte man in einem Hotel nicht.
Nachteil des Jobs: Man müsse auch zu Randzeiten, an Wochenenden arbeiten. Und was bekommt sie so über die Bewohner mit? Vrana quittiert die neugierige Frage mit einem wissenden Lächeln: Verschwiegenheit und Diskretion, das wird klar, sind für eine Concierge Voraussetzung.
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