Das hat sich nun geändert. Harris und ihr Ehemann Doug Emhoff, ein Anwalt, sind angekommen. „Mehr als alles andere ist dieses Haus vor allem eines: ein richtiges Zuhause“, weiß Philip Dufour. Kaum einer, neben den sieben Vizes, die bisher in der offiziellen Residenz wohnten, kennt das Haus besser: Als Home Manager (und persönlicher Sekretär) stand er einst Al Gore zur Seite.
"Es ist spezieller, hier eingeladen zu sein"
Und das ist Kamala Harris’ neue Bleibe: ein dreistöckiges viktorianisches, 850 m²-Haus mit 33 Zimmern aus dem 19. Jahrhundert, erbaut im Queen-Anne-Stil. 128 Jahre ist es alt. Renovierungen waren es denn auch, die den Einzug verzögerten. Die Heizung und die Klimaanlage wurden erneuert, die Holzböden ebenso sowie die Rauchfänge. Arbeiten, für die die US-Navy aufkommt – ihr gehört das zwölf Hektar große Anwesen im Nordwesten Washingtons.
Das Erdgeschoss beherbergt das Wohnzimmer und das Esszimmer. Einen Raum oder ein Stockwerk eigens für repräsentative Zwecke, wie im Weißen Haus, so Dufour, gibt es nicht. Wer Harris für einen offiziellen Anlass besucht, weiß zugleich wie Kamala Harris ganz privat wohnt. „Es ist spezieller, hier eingeladen zu sein, als im Weißen Haus, und das ist nicht respektlos gemeint“, so Dufour. „Du begreifst, dass du wirklich im Zuhause der Vizepräsidentin zu Gast bist.“
Ebenfalls im Erdgeschoss: ein Sun Room, der an die Bibliothek anschließt, und der mit seinen großen Fenstern besonders viel Sonnenlicht zulässt. Die Hauptküche steht im Keller. Hier bereiten Köche und Personal die Bewirtung bei großen Events zu. Auch im ersten Stock befindet sich eine Küche, die sei allerdings klein, aber fein. „Die Vizepräsidentin liebt es zu kochen und so zu entspannen“, so Dufour. Ihn selbst begeistert nicht nur der Garten, der zum Spazieren einlädt, sondern besonders die große Veranda, die sich um eine Ecke der Residenz biegt. „Der beste Platz im ganzen Haus“, weiß er. Perfekt, um friedvolle Stunden zu genießen. Aber zugleich geeignet für Cocktailpartys oder ein privates Dinner – Mrs. Gore saß hier etwa einst mit Hillary Clinton zu Tisch.
Dekoriert werden darf das Haus von jeder Familie, die einzieht, nach eigenen Vorstellungen. Dufour vermutet, Harris’ Einrichtungsstil werde „sehr anspruchsvoll und zugleich einfach gehalten und clean“ sein, ergänzt durch moderne Kunst, die Museen zur Verfügung stellen. Den Pool verdankt die Demokratin, die zuvor im noblen und Star-gespickten Brentwood in Los Angeles lebte, hingegen einem Republikaner: Dan Quayle ließ ihn einbauen. Harris werde das Haus lieben, so Dufour. Und hat noch einen guten Tipp parat: zweimal im Jahr die Nachbarn einzuladen. Ein Hubschrauber-Landeplatz erfordere durchaus Verständnis ...
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