Grausam: ARD-Recherche deckt Tiertransport-Skandal auf

Grausam: ARD-Recherche deckt Tiertransport-Skandal auf
Schreckliche Missstände wurden durch die ARD-Reportage aufgedeckt. Tiertransporte quer durch Europa sind noch immer Alltag.

In der TV-Reportage zum Thema Tiertransporte heißt es sogar von Seite der Focus.de-Redaktion, dies sei "mit das Schlimmste, was die Redaktion bislang an Tierschutzverletzungen zu Gesicht bekommen hat". Die Bilder werden daher auch nur zum Teil gezeigt. Focus.de berichtet am 21. Juli über die am Montagabend gezeigte Reportage.

Der mehrfach ausgezeichnete Filmemacher Edgar Verheyen deckt darin ungeheuerliche Verstöße gegen das Tierrecht auf, welche bei Tiertransporten geschehen. Im Film dokumentiert er, gemeinsam mit Tierschützern, diese scheinbar alltäglichen Grausamkeiten. Die Reise führt nach Nordafrika, Russland, in den Nahen Osten und sogar bis nach Zentralasien. Nach geltendem EU-Recht darf es solche Tiertransporte eigentlich gar nicht geben, daher konfrontiert Verheyen auch Politiker in Brüssel und Berlin sowie Verantwortliche in Industrie und Landwirtschaft.

Mehr als 30.000 Rinder werden jedes Jahr angeblich zu Zuchtzwecken in Länder außerhalb der EU exportiert. Tierschutzexperten wie Iris Baumgärtner von der Organisation Animal Welfare Foundation sagen, dass der Tierschutz bei solchen Exporten kaum zu überprüfen sei - und daher auch selten stattfinde.

Baumgärtner filmte auch heimlich auf einem Transportschiff, auf dem Tiere aus der gesamten EU nach Afrika und in den Nahen Osten gebracht wurden. Sie zeigt damit furchtbare Missstände an Bord. Tote Tiere wurden per Ladekran im Meer entsorgt, obwohl dies strengstens verboten ist. In Israel stehen Strandbesucher immer wieder vor toten Kälbern und Kühen, die von der Strömung an den Strand gespült wurden.

 

Erschreckende Bilder gibt es auch aus Häfen und Viehmärkten im Nahen Osten sowie aus Marokko: Die aus Deutschland kommenden Rinder und sogar Milchkühe werden massakriert und geschächtet. Auf brutalste Art wird ihnen bei lebendigem Leib die Halsschlagader durchgeschnitten.

Solche Skandale sind nur deshalb möglich, weil es vor Ort meist keine entsprechenden Tierschutzgesetze gibt und dieses schreckliche Geschäft gut läuft. Der Film zeigt die Auswüchse komplexer globaler Fehlentwicklungen, die den einzelnen Konsumenten entsetzt zurücklässt.

Der eindringliche Appell am Schluss des Films: „Tiertransporte dieser Art müssen ein Ende haben.“

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