#AbleismTellsMe: Hier müssen Nichtbehinderte dringend hinhören

#AbleismTellsMe: Hier müssen Nichtbehinderte dringend hinhören
Wie Menschen mit Behinderungen im Alltag immer noch diskriminiert und ausgegrenzt werden zeigt ein neuer Hashtag.

Menschen, die mit bestimmten körperlichen oder geistigen Einschränkungen leben, machen im gesellschaftlichen Miteinander oft andere Erfahrungen als Nichtbehinderte. Diesen Erfahrungen und Sichtweisen mehr Raum zu geben, ist das Ziel einer Hashtag-Bewegung in den sozialen Medien, die gerade immer mehr an Popularität gewinnt. Kayle Hill, eine 23-jährige Studentin aus den USA, hat #AbleismTellsMe erschaffen und damit eine Welle ausgelöst. Nicht nur im englischsprachigen sondern mittlerweile auch im deutschsprachigen Raum, werden alltägliche Erfahrungen von Menschen mit Behinderung oder von Angehörigen geteilt.

Menschen ohne Behinderung sind aufgefordert, hier mitzulesen. Übrigens: "Ableism" wird aus dem englischen Adjektiv 'able' (fähig, imstande) und dem Suffix -ism gebildet. Das Wort beschreibt Denk- und Handlungsweisen nicht behinderter Menschen, die zu Vorurteilen und Diskriminierung gegenüber Menschen mit Behinderung und chronisch Kranken führen.

Es geht um strukturelle Diskriminierung, um einzelne Begegnungen, aber auch um Erfahrungen in der Arbeitswelt. Mit dem Hashtag soll auch darauf aufmerksam gemacht werden, dass selbst vermeintlich gut gemeinte Kommentare oder Komplimente oft entmenschlichen, Grenzen überschreiten und übergriffig sind. Urteile und Annahmen gegenüber Menschen mit Behinderung gibt es zuhauf. Das Aufzeigen solcher Erfahrungen soll zu mehr Bewusstseinsbildung und dem Sichtbarmachen der Realität vieler Menschen führen.

Der 'Reality Check' endet übrigens nicht bei Twitter. Das seit März 2020 bestehende Medienprojekt Andererseits beschäftigt Menschen mit und ohne Behinderung, mit dem Ziel, den Journalismus diverser zu machen.

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