Tostmann: "Unsere Beziehung ist sachlich, aber respektvoll"

Tostmann: "Unsere Beziehung ist sachlich, aber respektvoll"
Private Einblicke zum Muttertag. Tochter Anna ist 2004 ins Trachten-Unternehmen eingestiegen. Ex-Chefin Gexi hilft bis heute mit.

Gexi und Anna Tostmann sind nicht nur Mutter und Tochter, sondern auch Ex- und amtierende Chefin des eigenen Familienunternehmens. Ihr Name steht für Trachten und Tradition und wurde schon von Gexi Tostmanns Mutter geprägt. Zu Marlen, die 2017 im Alter von 102 Jahren verstorben ist, hatte Gexi, die eigentlich Gesine heißt, ein „eher kühles Verhältnis. Man muss bedenken, was diese Generation alles geleistet hat. Es war respektvoll, aber ohne Schmusereien und Kuscheleien.“

Ähnlich schildert Anna Tostmann-Grosser die Beziehung zu ihrer Mutter und fügt den Begriff  „sachlich“ hinzu. Darin sind sich Tochter und Mutter einig. „Ja, unsere Beziehung ist sachlich“, bestätigt Gexi. „Aber auch sehr respektvoll. Wenn ich mir andere Mütter und Töchter anschaue, fehlt oft der Respekt.“ Zu ihrer Großmutter hatte Tostmann-Grosser aber ein herzliches Verhältnis. „Als Anna auf die Welt gekommen ist, hat sich meine Mutter sehr gut um sie gekümmert.“ Wird man da als leibliche Mutter nicht eifersüchtig? „Gar nicht. Ich war überglücklich, dass es so gut funktioniert hat.“ Gexi Tostmann  war nach ihrem Volkskunde-Studium damals voll im Familienunternehmen tätig. „Meine Mutter hat gesagt, sie verkauft das Unternehmen, wenn ich nicht gleich einsteige. Ich wollte aber weitermachen.“ 2004 übergab Gexi dann an Tochter Anna –  auch, wenn sie weiterhin für das Unternehmen tätig ist. Das funktioniert, „weil wir uns in den wesentlichen Punkten immer einig sind“, sagt Anna.

"An einem Ort wäre es sicher schwierig"

„Das Geheimnis ist aber auch, dass wir uns auf Wien und Seewalchen aufteilen können. An einem Ort wäre es sicher schwierig.“ In die Fußstapfen der Mutter gedrängt, wurde die studierte Juristin  Tostmann-Grosser nie.  „Ich kann mich relativ gut für Sachen begeistern. Im Studium fand ich Völkerrecht, wenn ich es gelernt habe,  spannend.  Und wenn  Verfassung dran war, hat mir Verfassung gefallen. So ist es mir mit der Firma auch gegangen.“

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