Salz & Pfeffer: La Pergola

La Pergola, Wien 6
Eine friulanische Osteria in Mariahilf.

Österreicher lieben das Friaul, die friulanische Küche. Das beweisen sie, indem sie jedes Jahr in Scharen nach Udine, Cormòns, Cividale del Friuli, Grado und natürlich Triest pilgern, mit dem Osteria-Führer von Slow Food im Gepäck und einem vollen Kofferraum bei der Rückreise. Da müsste man doch auch eine friulanische Osteria in Wien machen können, überlegte sich Giuliano Paulin aus Aquileia. Schon 1983 hatte der ausgebildete Önologe dort eine kleine Osteria, arbeitete in den vergangenen Jahren aber als Kellermeister eines Weingutes in Gols und probierte es jetzt einfach einmal aus, „als Abenteuer“. Das ehemalige „Andreas Hofer“ neben der Sankt-Aegid-Kirche musste nicht groß verändert werden, „nördlich von Udine sehen Osterias durchaus so aus“, nur die offene Feuerstelle „Fogolar“ fehlt halt. Das kompensieren Giuliano und seine Frau Maria mit extra-herzhafter, authentischer Küche und Zutaten, die fast alle von befreundeten, kleinen Bio-Betrieben rund um Aquileia stammen. Cremige Polenta mit Bauchspeck und Montasio-Käse, zum Beispiel (8 €) oder eine wirklich reichhaltige Selektion regionaler Würste, Schinken und Käse als Vorspeise (10 €). Die man sich allerdings teilen sollte, denn die friulanische Küche ist sättigend, seien es hausgemachte „Caramelle“ mit Birne und Käse gefüllt, sei es die Schweinsstelze aus dem Rohr, die in Essig geschmorte Salami mit Zwiebeln und gebratener Mais-Buchweizen-Polenta (11 €) und schließlich „Frico“, ein köstlicher, unbezwingbarer Laib aus Erdäpfeln, Zwiebeln und geschmolzenem Käse (9 €). Offen gibt’s nur einen Weißen und einen Roten, beide gut und etwa halb so teuer wie gewohnt. Kein Wunder, dass die Österreicher das Friaul lieben.

La Pergola,
Wien 6, Brückeng. 11/Kurt-Pint-Pl.,
Tel: 0676/460 14 92
Mo-So 17-22.30,
www.lapergolaonline.at

Max.
Küche 25 35
Keller 5 10
Service 14 15
Atmosphäre 11 15
Preis/Wert 18 20
Familie 2 5
76 100

florian.holzer@kurier.at

Kommentare