Salz & Pfeffer: Jussi

Jussi, in der Langobardenstraße im 22.
Das verheißt Frische: Ein Restaurant mit eigener Gärntnerei in Stadlau.

Restaurants mit eigener Gärtnerei, das kennt man von den Top-Adressen in Holland oder Schweden. Umso erfreulicher, wenn so etwas auch in Wien passiert, umso mehr, wenn da sogar zuerst die Gärtnerei ist und das Restaurant erst nachher kommt: Familie Kalch führt seit Generationen einen auf Blumen spezialisierten Betrieb in Stadlau, im Frühling 2017 beschloss man, die frühere Gemüsehalle gastronomisch zu nutzen. Ins Design wurde zwar nur so viel Energie gesteckt wie unbedingt nötig, aber dafür heuerte man einen interessanten Küchenchef an: Florian Rudolph kochte schon im „Bloom“ und hinter den Kulissen der TV-Show „Frisch gekocht“, hier setzt er nun eine frische Küche mit interessantem Gemüse-Schwerpunkt um. Mit Antipasti in Form von gebratenem Gemüse mit Pesto und Parmesan, zum Beispiel, erfreulicherweise nicht im Öl ersoffen, wie sonst üblich (6,70 €) oder einer im Rex-Glas servierten Fenchelcremesuppe mit getrockneten Fenchelscheiben (4,30 €). Wintergemüse sind auch als Begleitung vom (etwas trockenen) Zanderfilet das Thema: Kohlsprossen, Topinambur und Schwarzwurzel, die Zitronen-Ingwer-Creme hätte dafür nicht sein müssen (17,80 €); zur im Ganzen geschmorten Lamm-Keule gibt’s Linsengemüse, sehr gut (16,60 €). Noch ein bisschen fokussierter könnte man sich die Gemüse-Küche einer Gärtnerei zwar schon vorstellen, nur ist Stadlau eben nicht Stockholm, das ist klar. Und mit „Jussi“ ist übrigens auch nicht der Hund von Kommissar Wallander gemeint, vielmehr ist das ein Spitzname von Julius, ein in der Familie Kalch häufig verwendeter Vorname.


Jussi,

Wien 22, Langobardenstr. 121,
Tel. 01/280 11 81, Mo-Sa 8-24, So 8-22,
www.jussi.wien

Max.
Küche 26 35
Keller 7 10
Service 10 15
Atmosphäre 11 15
Preis/Wert 15 20
Familie 4 5
73 100

florian.holzer@kurier.at

Kommentare