Salz & Pfeffer: Chuchù

Chuchú, 1010 Wien, Wipplingerstraße
Die Karibik ist nicht nur schön, man kann sie jetzt auch in der Wipplingerstraße schmecken.

Weiße Strände, türkises Wasser, Calypso-Klänge. Die Karibik ist wahrscheinlich einer der schönsten Plätze der Welt, für ihre Küche ist sie allerdings nicht gerade berühmt. Aber auch in der Karibik fand in den vergangenen Jahren eine kulinarische Entwicklung statt, und das wollen die Brüder Soti und Jesus Rodriguez aus Venezuela unter Beweis stellen.

Als sie erfuhren, dass das alte Gasthaus „Zum Suppentopf“ in der Wipplingerstraße frei wurde, sahen sie ihre Zeit als Wirte gekommen – und ließen eine Bodypainterin das Lokal gestalten, engagierten mit Manuel Nuñez Ramirez einen großartigen Barkeeper aus der Castillo-Schule und holten Christopher Uxa in die Küche. Der junge Mann war zwar noch nie in der Karibik, hat aber viele karibische und lateinamerikanische Kochbücher.

Der „Spicy Beef Salad“ bestand aus rosa gebratenem Rumpsteak, die Chimichurri – eine herrlich dichte Kräuter-Zwiebelsauce – glich eher einem griechischen Bauernsalat (12,90 €). Die im Bananenblatt gegrillte Dorade war gut, Paprikawürferl und Zwiebel hatten aber wieder die aromatische Oberhand, der Couscous-Salat dazu fade (20,90 €), Chicharrones – Bauchfleisch vom Duroc-Schwein mit süßer Sauce (und wieder Paprikawürferln mit Zwiebel) – geriet etwas trocken, das Yucca-Püree klang exotischer als es schmeckte (16,90 €).

Dass venezolanische und karibische Produkte von Weltklasse – Kakaobohnen, Kaffee, Zuckerrohr, Rum, Chilis, Gewürze – so wenig zum Einsatz kommen, ist schade, aber vielleicht wird das ja noch.Chuchú, Wien 1, Wipplingerstr. 21, 01/533 24 35 Mo-Do 11.30-24, Fr 11.30-2, Sa 18.30-2www.chuchu.at

Max.
Küche 26 35
Keller 6 10
Service 13 15
Atmosphäre 12 15
Preis/Wert 14 20
Familie 2 5
73 100

florian.holzer@kurier.at

Kommentare