Florian Holzers Restauranttest: Venuss
Buffets haben ja nicht den besten Ruf, und zwar zurecht. Christian Halper, ehemaliger Superfund-Chef und Besitzer des vegetarischen Gourmet-Restaurants „Tian“, beschloss nun aber, nicht nur das schäbige Image des Buffets ein wenig aufzumöbeln, sondern auch gleich der veganen Küche aus ihrem freudlosen Eck herauszuhelfen. Vor ein paar Wochen wurde also in der jungen Begegnungszone Herrengasse ein hübsches, modernes Restaurant namens „Venuss“ eröffnet, das man definitiv als zukunftsträchtig bezeichnen kann: 100% vegan, biologisch und saisonal; man wählt kalte Gerichte als kleine oder große Portion (7,50/12,50 €), warme Gerichte entweder separat (je 5,– €), als kleinen Teller mit zwei Speisen (9,– €) oder als großen mit drei (12,– €); und man bezahlt mit einer Chip-Karte. Und während draußen emissionsfrei die Elektro-Taxis und Radfahrer vorbeigleiten, genießt man Süßkartoffelcreme mit Kokosmilch, köstlich, gebratene Kürbissorten mit Orange und Rosmarin oder eine Mischung diverser grüner Kohl-Sorten mit Mandarine und Pecan. Die gegrillten Auberginen waren ein bisschen zu langweilig, die asiatisch marinierten Bohnen mit Koriander dafür großartig. Bei den warmen Gerichten nimmt man die Wiener Küche zum Vorbild und das gelingt etwa beim Kohlrabi-Gratin ganz hervorragend, bei den Bio-Berglinsen mit Veltliner nicht weniger gut und sogar bei dem Reis-Bohnen-Laberl, das nicht nur appetitlicher aussieht als viele faschierte Laberln, sondern auch besser schmeckt. Dazu gibt’s Bio-Wein aus Wien und Craftbeer aus dem Waldviertel. Wenn die Zukunft so aussieht: Ja, bitte.
Venuss,
Wien 1, Herreng. 6-8,
Tel: 01/890 83 09,
Mo-Sa 8-18,
www.venuss.com
Bewertung:
Küche: 25 von 35
Keller: 5 von 10
Service: 15 von 15
Atmosphäre: 14 von 15
Preis/Wert: 19 von 20
Familie: 4 von 5
Gesamt: 82 von 100
florian.holzer@kurier.at
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