Rückblick: Chronik 2013

Rückblick: Chronik 2013
Gewaltverbrechen, Unfälle und Verurteilungen prägten die Chronik im Jahr 2013. Doch auch ein herziges Pandababy und Österreichs stille Helden sorgten für Schlagzeilen.

Ein Amoklauf hat Österreich in Atem gehalten. Was auch immer den Wilderer Alois Huber angetrieben hat, wir werden es nicht erfahren.Warumer in Annaberg vier Menschen getötet hat, dieses Geheimnis hat er mit in sein Grab genommen. Der Tod der drei Polizisten und des Rettungsmannes hat das ganze Land bewegt. Daher war die Hilfsbereitschaft groß, um den Hinterbliebenen der Tragödie zu helfen. Die Österreicher haben 2013 einen großartigen Rekord aufgestellt. Mehr als eine halbe Milliarde Euro wurde für Menschen in Not gespendet. Ein bemerkenswerter Rekord in Zeiten, wo spenden keine Selbstverständlichkeit ist. Aber auch die Hilfe im Land funktioniert. Das hat sich wieder im Zuge der Jahrhundertflut gezeigt. Als im Juni von Tirol bis Niederösterreich weite Teile unter Wasser standen, zogen Zehntausende Freiwillige aus, um den Flutopfern beizustehen. Wenn es in Österreich ums Ganze geht, dann werden viele Bürger aus Überzeugung zu stillen Helden.

- Michael Jäger

Naturkatastrophe. Enorme Regenfälle führen Anfang Juni zu folgenschweren Überflutungen in halb Europa, auch in Österreich. Nach den westlichen Bundesländern wurden Ober- und Niederösterreich vom Hochwasser heimgesucht. Schaden: 866 Millionen Euro. Entlang der Donau traf die Flut jene Orte, die noch über keine Schutzbauten verfügen. 66.000 Einsatzkräfte, davon rund 46.000 Feuerwehrleute, standen im Einsatz.

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hochwasserschutz
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Amoklauf. Diese schreckliche Tat ist in die Kriminalgeschichte eingegangen. In der Nacht zum 17. September erschießt ein Wilderer in Annaberg drei Polizisten und einen Sanitäter. Danach verschanzt sich Alois Huber in seinem Haus in Großpriel und liefert der Cobra ein Feuergefecht. Die Leiche des Todesschützen und Einbrechers wird in einem Bunker entdeckt.

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Ein Schaden in Millionenhöhe und vier Verletzte, je zwei auf der Universität Innsbruck und in Seibersdorf (NÖ). Das ist die Bilanz des bislang schlimmsten radioaktiven Unfalls in Österreich. Am 3. Mai werden die Arbeiter in NÖ verstrahlt, als sie einen Behälter mit Americium 241 öffnen, offenbar warer falsch deklariert. Drei Wochen später werden bei einer Aufräumaktion in der „Alten Chemie“ der Uni Innsbruck zwei Arbeiter verstrahlt. Erst durch einen Bericht des KURIER wird der Zusammenhang bekannt. Offenbar war der Behälter von der Uni nach Seibersdorf zur Entsorgung geschickt worden. Damit begann die Unfallkette. Wer verantwortlich dafür ist, ist ungeklärt, die Staatsanwaltschaften in Wiener Neustadt und Innsbruck haben einander bereits mehrfach das Verfahren zugeschoben. Zumindest die Opfer sind wieder gesund. Wie es derzeit ausschaut, ist mit keinen Langzeitschäden zurechnen. Genau wird man das aber erst in einigen Jahren wissen.

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Paraguay: Unfall klärt Entführung zweier Kinder

Nach neun Jahren. Johann E. war alkoholisiert, als seinem Moped am 29. Juli auf dem Highway 6 ein Reifen platzt. Der Steirer stirbt einen Monat später und vertraut sich zuvor auf dem Sterbebett einem Bekannten an. Dadurch wird bekannt, dass Johann E. vor neun Jahren seine Kinder Phillip und Ingrid (heute 13 und 16 Jahre alt) entführt hat. Die Mutter kann ihre Tochter und ihren Sohn im Oktober erstmals in die Arme schließen. Vorerst bleiben die beiden aber bei ihrer Stiefmutter in Paraguay. Dort sollen sie das Schuljahr noch zu Ende machen.

Arsen: Polnische Pflegerin vergiftet zwei Männer

Lebenslang. Fast wie Elfriede Blauensteiner, nur das theatralische Auftreten fehlt: Die verheiratete polnische Pflegerin Bogumila Wojtas spielt Witwe, zieht bei zwei Männern ein, vergiftet sie mit Arsen und beerbt sie. Die Tochter eines Opfers deckt die Morde auf. Höchststrafe für die 52-jährige Täterin.

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Berufungsverhandlung Arsenmörderin Bogumila Wojtas

Lebenslang im Mordfall Kührer

Verurteilung. Sieben Jahre nach dem Tod an der Niederösterreicherin Julia Kührer wird Michael Kollitsch verurteilt; er beruft.

Pandas bekommen ihr drittes Baby

Tiergarten. Dem Wiener Zoo gelingt heuer eine tierische Meisterleistung: Bereits zum dritten Mal wird in Schönbrunn ein Pandababy auf natürliche Weise gezeugt. Der jüngste Panda-Bub heißt Fu Bao ("Glücklicher Leopard") Der Panda-Vertrag mit China wird bis in das Jahr 2023 verlängert.

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Mariahilf: Eine Straße spaltet die Nation

Beruhigt. Eine Verkehrsberuhigung sorgt gehörig für Unruhe: Mitte August startet Rot-Grün den Probebetrieb der Fußgängerzone in der Mariahilfer Straße. Dieser verläuft alles andere als glatt: Nach Sicherheitsbedenken des Betriebsrats der Wiener-Linien muss der 13A aus der „Begegnungszone“ verbannt werden, Passanten beschweren sich über Radler, Geschäftsleute in den Seitengassen klagen über Umsatzeinbußen. Anfang 2014 wird über das umstrittene Projekt abgestimmt. Erst wenn die Bürger grünes Licht geben, beginnt der eigentliche Umbau.

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