Salz & Pfeffer: Pereira's

  

Zwei Arten von Restaurants gibt es in Wien quasi nicht: Brasilianische Lokale und solche mit Tiroler Küche. Was das miteinander zu tun hat? Nun, vor zwei Wochen übernahm der gebürtige Brasilianer Silvio Leandro Pereira das ehemalige „Andreas Hofer“ am Platzerl vor der Kirche St. Ägyd in Gumpendorf, das lange Zeit eine passable Alpinküche bot. Pereira, der erst mit 28 Jahren zu kochen begann, seither aber schon an namhaften Stätten wie dem „Wein & Co“ in der Jasomirgottstraße dem „Lobo y Luna“ oder „Christian’s Monastiri“ tätig war, änderte zwar nicht das gedrungen rustikale Aussehen des Lokals, sehr wohl aber die Küche: „Österreichisch-mediterran-international“. Gar nicht brasilianisch? Nein, er sei schon mit sechs Jahren nach Österreich gekommen, „über das Brasilianische hab ich mich noch nicht drüber getraut“. Schade, aber okay, die in Knoblauchöl knusprig konfierten Garnelen mit Avocado-Chili-Gemüse ließen zumindest eine Ahnung aufkommen (12,90 €), die so genannte „Antipasti-Lasagne“ erwies sich als geschichtete Komposition aus gebratenen Paprika, Melanzani und Zucchini mit Pesto und Ziegenkäse, was bei der Bezeichnung zwar ein wenig irritierte, aber recht gut schmeckte (9,80 €). Das in Zitronengrasfond pochierte Zanderfilet war fad, die hausgemachten Chili-Nudeln dazu auch keine aromatische Erleuchtung (17,10 €) und die Barbarie-Entenbrust mit Ratatouille und getrüffeltem Süßkartoffelpüree sowohl ein Ausflug in die 80er als auch eine etwas wirre Kombination (21,50 €). Die Linie scheint hier noch ein bisschen zu fehlen – vielleicht ja doch ein wenig brasilianisch ...?

Pereira’s, Wien 6, Brückengasse 11, ☎ 01/890 34 69, Di-Sa 12.30-15.30, 17.30-24, www.pereiras.at

Max.
Küche 27 35
Keller 6 10
Service 13 15
Atmosphäre 12 15
Preis/Wert 14 20
Familie 2 5
74 100

Mehr Restaurant-Tipps im Tafelspitz.

Kommentare