Salz & Pfeffer: Heuriger Muth

Salz & Pfeffer: Heuriger Muth

Gründungsjahr 1596 ist schon imposant. Lange Zeit war die Familie Muth Besitzer des größten Weingutes in Wien, doch das Unternehmen zerfiel, der Heurige in der Probusgasse wurde zuerst verpachtet, dann verkauft, der Weiterbestand war unklar. Vor fünf Jahren übernahm ein junges Paar, hauchte dem historischen Heurigen kulinarisch und atmosphärisch frischen Wind ein. Deshalb hatte die Galerie Hilger hier ihre Weihnachtsfeier, erzählt Nikolaus Judt, der damals in der Galerie arbeitete. So hätte er auch davon erfahren, dass der Heurige wieder zu pachten sei – und sich spontan entschlossen, vom Galeristen zum Heurigenwirt zu werden. „Ich hatte überhaupt keine Ahnung davon, aber es taugt mir total“, so Judt. Seine Mutter Martina Judt, bis zu dessen Tod persönliche Betreuerin von Alfred Hrdlicka, hilft ihm dabei. Die Bilder und alten Fotografien in den Räumen des wunderschönen Heurigen mit Dielenboden und knarrenden Holzbankerln ein bisschen umzuhängen, nach den Ansprüchen einer Galeristin, sei ihre erste Aufgabe gewesen, lacht sie. Für die Küche sorgt Renate Finger, die erst mit 43 Jahren den Koch-Beruf ergriff und bei Manfred Buchinger lernte. Das Buffet, das sie zusammenstellt, ist klein, aber gut, genauso, wie es sein soll. Was man auch von der Bärlauchcremesuppe sagen kann, keine Obers-lastige Katastrophe, sondern leichtfüßig und anregend aromatisch (3,90 €). Die Grammelknödel mit Wacholder-duftigem Sauerkraut wunderbar (7,50 €), das mit Majoran gewürzte Lamm-Rind-Faschierte ebenfalls (7,50 €). Schön, dass es diesen wunderbaren Heurigen noch/wieder gibt.

Heuriger Muth, Wien 19, Probusgasse 10, ☎ 01/370 76 66, Mi-Fr 15.30-24, Sa, So, Fei 12-24, www.heuriger-muth.at

Max.
Küche 24 35
Keller 5 10
Service 12 15
Atmosphäre 14 15
Preis/Wert 17 20
Familie 5 5
77 100

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