Salz & Pfeffer: Gasthaus zur Börse
Vor etwa einem Jahr hatten wir hier das Restaurant "Sally’s" zu Gast, das im ehemaligen Fadinger, einer kurz zuvor geschlossenen Institution der gutbürgerlichen Küche, eine Art modernisierte Wiener Küche mit Ausflügen in die ganze Welt bot. Nun ja, das klappte nicht so ganz. Vor ein paar Wochen übernahm der Wiener Gastronom Soufian Tabib das Lokal, Sitzbänke und Barhocker bekamen eine Hülle im Burberry-Stil, große Schwarz-Weiß-Fotos markanter Wiener Sehenswürdigkeiten sorgen für gediegene Eleganz. In der Küche gibt man sich umso bodenständiger, unaufgeregter. Ein Mittagsmenü ohne alle Extravaganz und eine Speisekarte, die auch eher wenig Fragen offen lässt: Standards wie Backhendlsalat und Beef tatar, das vielleicht ein bisschen zu stark gewürzt war und die süße Paprikamarmelade nicht auch noch gebraucht hätte (12,50 €); Publikumslieblinge wie Schnitzel, Blunzenradeln und gebackener Kalbskopf, bei dem die Chili-Mayonnaise noch etwas Luft nach oben hat (10,50 €); Klassiker wie Gulasch, Kalbsleber, Steak und gekochtes Rindfleisch. Sehr vorsichtig ist die Küche auch, wenn’s um Fisch geht. Der Wurzelwaller war jedenfalls eher fad, dieses Gericht kann definitiv mehr (16,50 €). Sehr brav das alles, ein bisschen mehr Mut und Witz würde man sich da schon wünschen.
Gasthaus zur Börse, Wien 1, Wipplinger Str., ☎ 29, 01/535 06 75, Mo-Sa 11-23, www.gasthausboerse.at
Max. | ||
Küche | 25 | 35 |
Keller | 6 | 10 |
Service | 14 | 15 |
Atmosphäre | 11 | 15 |
Preis/Wert | 16 | 20 |
Familie | 3 | 5 |
75 | 100 |
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