Picknick in Weiß: Mit Punsch und Würsteln aus der Thermoskanne

Picknick in Weiß: Mit Punsch und Würsteln aus der Thermoskanne
Statt Jausenstation: Mit der richtigen Ausstattung und kreativen Ideen kann man auch im Winter draußen jausnen.

Lust auf einen Spaziergang? Es ist wohl weniger die Freude am Gehen als der Mangel an Alternativen, dass sich jetzt so viele Menschen auf den Weg machen. Auf die Einkehr während der sonntäglichen Wanderung, die für viele einfach dazu gehört, müssen wir derzeit leider verzichten.

Was liegt da also näher, als dass man sich einen Rucksack oder Korb packt und den mit allem füllt, was man für eine gute Winterjause braucht? Für den kleinen Hunger tut es eine Thermoskanne, die je nach Geschmack mit Tee, Kaffee oder heißer Schokolade gefüllt ist; dazu verspeist man die restlichen Weihnachtskekse – so noch welche übrig sind. Doch es geht auch raffinierter.

Wer während seiner Rast zum Beispiel die Thermoskanne öffnet und als Überraschung ein paar heiße Frankfurter zaubert, wird sicher so manchen Schmunzler von seinen Weggenossen ernten. Zuvor zu Hause die Würstchen in fast kochend heißes Wasser zu füllen, ist keine Hexerei. Nicht nur Würstel, auch Suppen wie Erdäpfel, Gulasch- oder Linsensuppe halten sich in Thermoskannen lange warm.

Luxus von der Hermesvilla

Wer es etwas luxuriöser mag, der kann sich einen Picknick-Korb samt Decke von einem Restaurant holen. So bietet etwa die Labstelle in der Wiener Hermesvilla verschiedene Varianten an, wie Chefin Tina Rammsl-Pfeiffer erzählt. „Vom Frühstück mit Kaffee und frischen Semmerln bis zu veganen Gerichten wie getrüffeltem Kraut bis hin zu Klassikern wie faschierten Laibchen (Rezept unten) haben wir viel im Angebot.“ Weingläser und kompostierbares Geschirr und Besteck inklusive.

Der Lainzer Tiergarten bietet genug Platz, damit man sich irgendwo niederlassen kann. Wer möchte, dem bereiten die Wirtsleute ein nettes Picknick-Plätzchen vor, das die Gäste dann via digitaler Landkarte finden können.

Auch Hannes Sattler vom Weingut Sattlerhof dirigiert seine Gäste auf einen schönen Ort unweit seines Hotels: Ein kleiner Gang durch den Weinberg bis zum Klapotetz, in dessen Nähe demnächst ein halber Baumstamm so aufgestellt wird, dass man es sich darauf bequem machen kann. Chef Hannes Sattler bietet seinen Gästen zwei Picknick-Körbe zur Wahl an – jeweils mit Wein oder Saft. Allerdings ist es erst Anfang März so weit. Sattler kümmert sich auch darum, dass es seinen Gästen nicht so schnell zu kalt wird und gibt ihnen bei Bedarf ein Lammfell mit auf den Weg.

Haubenmenü im Campingbus

Einen Schutz vor Wind und Wetter bietet auch ein Campingbus, mit dem man es sich an vielen schönen Orten für ein, zwei Stunden gemütlich machen kann. Das dachten sich Eva-Maria Pürmayer und Ehemann Thomas Hofer – ein Koch, der immerhin mit zwei Hauben dekoriert wurde. Auf dem Areal ihres Hotels Bergergut  im oberösterreichischen Mühlviertel nahe der tschechischen Grenze dürfen ab 11. Februar Camper ihre Wohnmobile abstellen: Frühstück sowie viergängiges Menü mit Zutaten aus der Region bekommen die Naturfans dann kontaktlos an die Campingtür serviert.

Doch das ist die Luxusvariante. Ein bisschen weniger Luxus, dafür aber auch originell, ist es, wenn man sich selbst ein Essen mitnimmt – am besten ein Soulfood, also eine Mahlzeit, die das Herz erwärmt und den derzeit doch etwas tristen Alltag vergessen lässt. Wie wäre es da zum Beispiel mit einem Raclette? Entstanden soll das Gericht mit dem geschmolzenen Käse im Schweizer Kanton Wallis sein, als Hirten um das Lagerfeuer saßen. Sie haben den Laib halbiert, mit der Schnittkante zum Feuer ausgerichtet und den Käse abgeschabt, sobald er geschmolzen war. Heute kann man es einfacher haben: Mit einem Camping-Raclette-Geschirr oder Raclette-Öfeli, wie es die Schweizer liebevoll nennen: die Pfännchen werden dabei mithilfe von Teelichtern erhitzt.

Keine Grillerei in Wien

Schwieriger ist es derzeit, einen Grillplatz zu finden, an dem man sich ein paar Würstel grillen kann. In Wien jedenfalls sind die städtischen Plätze, die im Normalfall ganzjährig geöffnet sind, auch während des Lockdowns und somit während der Semesterferien geschlossen.

Da hilft nichts: Man muss seinen Picknick-Korb oder Rucksack selber packen und ihn mit dem befüllen, was schmeckt und dem oder den Liebsten eine Freude macht. Wer es romantisch mag, der packt Champagner samt Gläser ein. Eine schöne Decke und ein Faltkissen, das vor Kälte und Nässe schützt, sollten auf jeden Fall nicht fehlen.

Thermoskanne und Handwärmer

Zum Warmhalten eignen sich nicht nur Thermoskannen und -schüsseln oder Isolier-Picknickkörbe. Wer feste Speisen in einem heißen Topf lässt, den er in Handtücher oder warme Decken packt, der kann ein ganzes Stück gehen, bevor er seine Köstlichkeiten verzehrt. Wem das zu viel ist, der kann seine faschierten Laibchen mit einem Handwärmer oder Thermophor in die Isoliertasche geben. Transportieren lässt sich das Ganze am einfachsten im Rucksack, stilvoller ist hingegen ein englischer Picknickkorb samt Porzellan, Gläsern und Besteck. Liegt Schnee, transportiert man das Festmahl auf einer Rodel. Guten Appetit!

Ein Klassiker in edler Variante

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In den USA der Klassiker zur kalten Jahreszeit

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