Nachhaltiges Reisen liegt im Trend

Nachhaltiges Reisen liegt im Trend
Tourismusprojekte wie klimafreundliche Hotels, die Erhaltung der Artenvielfalt und die Rettung der Korallenriffe berücksichtigen Umwelt- und Tierschutz und haben Zukunft.

Zugreisen sind für den Reiseblogger Gerhard Liebenberger „der Inbegriff des Reisens“. Seine Leidenschaft lebt er in Mitteleuropa genauso wie auf Fernstrecken aus: Mit der Transsibirischen Eisenbahn durch Russland, mit Hochgeschwindigkeitszügen oder im „Hard Sleeper“-Großraumwagen durch China und weiter bis Singapur. „Dass Zugfahren auch gut für den Klimaschutz ist, ist für mich ein schöner Nebeneffekt“, sagt Liebenberger.

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Transsibirische Eisenbahn.

Umwelt-, Tier- und Klimaschutz wird zum immer wichtigeren Faktor im Tourismus. „Reisen im Jahr 2021 und danach wird mehr von Rücksichtnahme geprägt sein als jemals zuvor“, ist Lonely Planet-Geschäftsführer Luis Cabrera überzeugt. Deshalb wird der Reiseführer heuer Reiseziele und Tourismusprojekte mit Zukunft vorstellen. Dass etwa Griechenland das „beste Feinschmeckerziel“ sei, begründet Lonely Planet so: „Mit seinen Märkten für Bioprodukte und dem Fischfang auf den Inseln ist das Land unbeabsichtigt einer der Orte mit der nachhaltigsten Ernährung weltweit.“

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Malediven: Turtle Rehabilitation Centre rettet Schildkröten.

Gezielt auf Nachhaltigkeit und Tierschutz setzt unter anderen die Four Seasons Hotelgruppe. Im Indischen Ozean wurden im Rahmen des Reefscapers-Projektes mehr als 7.000 Korallenrankgerüste stationiert. Mit dieser Methode – auf einem Metallgestell werden abgebrochene Korallenstücke befestigt – sind über die Jahre neue, ausgedehnte Korallengärten entstanden. Ein anderes Projekt ist das Turtle Rehabilitation Centre, in dem verletzte Schildkröten von den Malediven wieder gepflegt werden. Immer mit eingebunden sind die Hotelgäste.

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Reefscapers Projekt: Körbe bit Korallenteilen für neue Korallengärten.

Viele Regionen brauchen sanften Tourismus, um mit den Einnahmen Flora und Fauna zu schützen. Wie zum Beispiel das Öko-Safariunternehmen Wilderness im Gishwati-Wald in Ruanda, das mit den Einnahmen aus sanftem Tourismus für die Wiederaufforstung und für den Schutz der Schimpansen und Gorillas sorgt. Nicht auf Masse, sondern auf Nachhaltigkeit wird daher in dem neuen Camp der Forest of Hope Association gesetzt. Das einfach gehaltene Gästehaus beherbergt maximal acht Camper.

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Schimpansen in Ruanda: Sanfter Tourismus für den Artenschutz.

Nachhaltigkeit habe bei vielen Betrieben in Mitteleuropa einen immer höheren Stellenwert, ist Liebenberger überzeugt. „Ich schätze die Glaubwürdigkeit in österreichischen Tourismusbetrieben sehr hoch ein. Vor allem in ländlichen Regionen ist die Versorgung mit Produkten von regionalen Erzeugern leichter möglich.“ Nicht zu reisen wäre am klimaschonendsten. „Aber wir reisen gerne und können mit einfachen Lösungen schon viel bewirken“, ist Liebenberger überzeugt und freut sich auf die nächste Reise.

Live im Interview: Reiseblogger Gerhard Liebenberger beim großen Online-Reisetag im Gespräch über seine abenteuerlichen Zugreisen ans Ende der Welt. Zu sehen am 16. Jänner ab 10 Uhr auf kurier.at/reise und ferien-messe.at (hier auch aktuelle Programminfos).

 

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