Einblick ins Handwerk
Die Möglichkeiten sind vielfältig. So kann gemeinsam mit Grabher beispielsweise ein Silikonabdruck des Erbstücks angefertigt werden. Dieser dient als Basis, um aus Silber oder Gold eine modernere Replik anzufertigen.
Wer sich zwei Tage Zeit für den Workshop nimmt, kann den mitgebrachten Schmuck sogar einschmelzen – und daraus etwas Neues anfertigen. Omas Ohrringe sollen (mit Mamas Segen ...) endlich zu etwas Modernem umgearbeitet werden.
Nachdem sie eingeschmolzen und zu einem sogenannten Drahtrohling gegossen worden sind, lädt Grabher dazu ein, sich an einer großen Walze auszuprobieren. Stück für Stück wird der Rohling so lange immer dünner gepresst, bis ein Ringdraht entsteht.
Fingerfertigkeit ist beim nächsten Schritt gefragt. Mit einer Zange muss das Gold möglichst gleichmäßig zu einem Ring gebogen werden, der anschließend gelötet wird. Erst nachdem die Verbindungsstelle mit der Feile geglättet und poliert wurde, können mit etwaigem übrig gebliebenen Material noch individuelle Details angefertigt werden.
Nach mehreren Stunden im Atelier ist der Ring aus dem Gold der Großmutter fertig geschmiedet. "Viele finden den Beruf eines Goldschmiedes faszinierend, können sich aber nicht so wirklich etwas darunter vorstellen", weiß Schmuckdesignerin Lena Grabher. "Ich möchte einen Einblick in diesen Beruf gewähren und zeigen, dass man mit teils sehr einfachen Techniken aus Altem etwas Neues erschaffen kann."
Das emotional wertvollste Stück aus Mamas Schmuckschatulle liegt im Gegensatz zu früher jetzt nur noch selten drin. Sie hat Oma jetzt Tag für Tag wieder ganz nah bei sich – auf ihrem linken Ringfinger.
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