Und wie steht es um das Geschäft mit dem Namen Karl Lagerfeld? Das läuft besser denn je. Die Marke Karl Lagerfeld verzeichnete vor Corona Rekord-Einnahmen. Im vergangenen Jahr stieg der Umsatz um 50 Prozent auf 300 Millionen Euro jährlich, was vor allem Pier Paolo Righi zu verdanken ist, der das lange als verstaubt geltende Label seit 2011 auf Schiene bringt. Gerade wurde erstmals eine Unterwäsche-Kollektion gelauncht, Karls einstige Muse und Umweltaktivistin Amber Valletta wird Teil der Marke. Für 2021 wird das Model eine umweltbewusste Accessoire-Linie entwerfen.
Enger Freund leitet Marke Geschäftsführer Righi hat den Coup eingefädelt, der als enger Freund von Lagerfeld galt und jahrelang Tür an Tür mit ihm gearbeitet hat. Im freizeit-Interview erzählt er über sein Verhältnis zum Modemacher: „Karl und ich hatten unsere Büros in Paris nur durch eine Verbindungstür getrennt, die meist offenstand. Ich denke, dies beschreibt unser Verhältnis am besten. Ich habe Karl entgegen seiner kühl wirkenden Maske als sehr warmherzigen Menschen kennengelernt. Am meisten beeindruckt hat mich aber seine konstante Neugier und sein Interesse für alles und jeden.“
Der in der Nähe von Stuttgart aufgewachsene Deutsch-Italiener steht hinter allem, was mit Karl Lagerfelds Namen nun gemacht wird. „Eine große Ehre, aber auch eine immense Verantwortung“, wie er zugibt. Righi will nicht weniger als eine unsterbliche Marke schaffen – mit Mode und Accessoires, aber auch mit Hotels, Wohnanlagen und einem Museum.
Seine Herangehensweise was den Modebereich angeht: „Wir bringen Kollektionen in Form von abgeschlossenen Stories in kurzen Abständen zum Konsumenten – ähnlich wie Episoden einer Netflixserie. Es ist ein wenig wie die Entwicklung einer Unterhaltungsserie zu betrachten. Das haben wir von Karl gelernt und beibehalten.“
Erstes Hotel
Der heute in München lebende Geschäftsmann hat aber auch ein anderes Mammut-Projekt zu stemmen: Ein Hotel in Macau. Karl Lagerfeld hat es noch selbst entworfen. Im chinesischen Glücksspielmekka werden 270 Zimmer entstehen, die die Handschrift des Designers tragen. Nach Verzögerungen soll es 2021 endlich eröffnet werden.
Righi selbst will, anders als einige von Lagerfelds engen Weggefährten, übrigens kein Buch über seinen legendären Freund schreiben: „Jeder hat seine eigenen Erinnerungen mit Karl und jeder verarbeitet diese unterschiedlich. Ich für meinen Teil behalte diese Erinnerungen dort, wo sie meines Erachtens am besten aufgehoben sind – alleine in meinem Kopf und meinem Herzen.“
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