Warum ausgerechnet Harry Styles diese Ehre zuteil wird? Der Sänger und Schauspieler hat in den vergangenen Jahren nicht nur durch seine Arbeit von sich reden gemacht, sondern zunehmend auch durch seine Outfits. Zeigte sich der Brite während seiner Zeit als Mitglied der Boyband One Direction noch häufig in klassischen Anzügen bei öffentlichen Auftritten, wurde der Look des 26-Jährigen, der mittlerweile als Solo-Künstler unterwegs ist, zuletzt immer experimentierfreudiger.
Spitze und Perlenkette
Heute scheint es in Sachen Mode nichts zu geben, an das sich Styles nicht herantraut: Hosenanzüge wählt er längst nicht mehr nur in klassischen Farben, sondern auch in kräftigem Blau oder Pistaziengrün. Bei der diesjährigen Met Gala, die als eine der wichtigsten Modeveranstaltungen der Welt gilt, führte der Brite eine transparente Bluse mit Spitzendetails von Gucci aus.
Nicht minder sehenswert seine Freizeit-Outfits: 2019 wurde er von Paparazzi in einem Pullunder mit Schäfchen-Muster abgelichtet. Inspiration dürfte ausgerechnet eine weibliche Berühmtheit geliefert haben: 1983 zeigte sich Prinzessin-Diana bei einem Polospiel in einem Pullover mit beinahe identischem Print.
Nicht das Einzige, das sich der Star aus der Frauenwelt aneignet. Eine Perlenkette gehört zu seinen liebsten Accessoires und wer genau hinsieht, wird auf seinen Händen oft knalligen Nagellack entdecken. Typisch weiblich, typisch männlich? Starre Geschlechterbilder spielen für Harry Styles beim morgendlichen Blick in den Kleiderschrank schlichtweg keine Rolle.
„Harry Styles repräsentiert jene Generation, die mit Mode freigeistiger umgeht“, sagt der Wiener Stylist Simon Winkelmüller im KURIER-Gespräch. „Er hält sich nicht an eine starre Modeuniform, sondern lässt sich von unterschiedlichsten Referenzen inspirieren. David Bowie und die Siebzigerjahre gehören offensichtlich zu seinen Favoriten.“
Und das kommt bei Modefans gut an: Styles hat es dieses Jahr als erster männlicher Promi auf die Spitze der einflussreichsten Promis der Mode-Suchmaschine Lyst geschafft. Kein Star sorgte mit seinen Outfits für solch einen Hype: Als er Anfang des Jahres in einem Patchwork-Cardigan von Designer JW Anderson auftrat, versuchten sich auf der Video-Sharing-Plattform TikTok zahlreiche Nutzer mit dem Nachstricken. Sein Hawaii-Shirt aus dem Video zum Song „Watermelon Sugar“ sorgte für einen Run auf das oft als Mode-Fauxpas verschriene Kleidungsstück.
Mit seinem Modemut kommt der 26-Jährige bei all jenen Fans besonders gut an, die nichts von althergebrachten Dos und Don’ts halten. Winkelmüller: „Männer sind heutzutage viel offener, was ihre Looks angeht. Für jene, die sich bewusst anders kleiden, gibt es eine breitflächigere Akzeptanz. Er steht sinnbildlich für alle, die sich nicht mehr in Schubladen stecken lassen.“
Er trage einfach, was ihm gefalle, sagte Styles in einem Guardian-Interview. Im Fall des aktuellen Vogue-Covers handelt es sich um ein Kleid und einen Blazer – beides von Gucci-Designer Alessandro Michele entworfen. „Ich will, dass Dinge nach etwas Bestimmtem aussehen. Nicht, weil es mich homo- oder heterosexuell aussehen lässt, oder weil es mich bisexuell aussehen lässt. Sondern weil ich finde, dass es cool aussieht.“
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