Was Eltern tun können, um weniger peinlich zu sein

Was Eltern tun können, um weniger peinlich zu sein
Autorin Judith Bildau hat fünf Töchter – und Tipps gegen Konflikte in der Pubertät.

Gespräche über Sex sind in vielen Familien die schlimmsten Momente für Eltern und Teenager. „Alles ist peinlich, besonders das“, weiß die Autorin und Frauenärztin Judith Bildau. In ihrem Buch „Mit meiner Tochter durch die Pubertät“ nennt sie ein Kapitel daher „Scham-Alarm“: „Im Augenblick könnt ihr euren Töchtern noch so oft erzählen, dass sie und ihr Körper wunderbar sind – sie brauchen Zeit, um das selbst zu fühlen.“

Bei der ersten Periode, wenn die Brüste wachsen, wenn ein BH gekauft werden muss, sind die Mädchen sehr unsicher und können die Hilfe ihrer Mutter gut gebrauchen. „Da darf man sich als Mama aber nicht aufdrängen, sondern muss akzeptieren, wenn die Tochter das nicht mit einem besprechen möchte. Auch wenn das wehtut“, sagt Bildau. Natürlich sei es schön, wenn man solche Phasen gemeinsam zelebrieren kann – falls die Tochter das will.

KURIER Family mit Judith Bildau

Grenzen respektieren

Dass Eltern in vielen Lebenslagen als peinlich empfunden werden, gehört zur Abgrenzung dazu: „Jugendliche haben Angst, dass sie vor ihren Freunden blamiert werden. Auch wenn sie eine gute Beziehung zu ihren Eltern haben.“

Was sie selbst am meisten stört? Bildau: „Wenn ich das Gefühl habe, dass wir gar nicht miteinander reden können. Das kränkt mich.“

Teenager wollen, dass ihre Eltern ihnen zutrauen, eigene Entscheidungen zu treffen, weiß die Fünffach-Mutter. Doch in diesem Alter sind sie von der Lust auf Dopamin getrieben: „Die Jugendlichen suchen diesen Kick, der Glücksgefühle und Abenteuer auslöst. Bei Mädchen kann das zu starken Stimmungsschwankungen führen, und Burschen gehen bewusst Risiken ein.“

Wenn Eltern sich Sorgen wegen des schlechten Einflusses der Freunde machen oder Alkohol und Drogen im Spiel sind, sollten sie sich Hilfe bei Profis holen, so Bildau. Weil auch Eltern an ihre Grenzen stoßen können.

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