Tipps für die Winterfütterung: Worauf Vögel fliegen
Anfüttern hat wieder Saison: Körnerfresser lassen sich mit Sonnenblumenkernen oder Hanfsamen locken, Weichfutterfresser stehen auf Haferflocken, Kleie oder Rosinen. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, das Futterhäuschen zu füllen. „So können die Vögel die Futterstelle bereits vor dem ersten Schneefall kennenlernen“, heißt es bei Birdlife Österreich.
Expertinnen haben Tipps, wie die gefiederten Tiere gesund über die kalten, kargen Monate kommen. Die Gratis-Broschüre „Gefiederte Gäste am Futterhaus“ gibt auf 28 Seiten weiterführend Informationen; sie kann bei der Vogelschutzorganisation unter office@birdlife.at bzw. unter der Telefonnummer 01 / 523 46 51 bestellt werden.
Keine Speisereste, kein Brot
Meisen und Kleiber lieben Kerne. Sperlinge und Ammern nehmen Hirse oder Getreide an. Rotkehlchen und Amseln freuen sich über Äpfel. Auch Fett und Nüsse geben Kraft. „Abgelaufenes, schimmeliges Futter, Speisereste, gesalzenes Fett oder Brot dürfen nicht angeboten werden“, sagt Eva Karner-Ranner von Birdlife.
Klassische Häuschen regelmäßig entleeren und reinigen
„Achten Sie auf Hygiene“, rät die Umweltberatung. Sauberkeit ist am Futterplatz das Um und Auf. Mit Kot verunreinigtes oder durch Regen aufgeweichtes Futter kann schnell bedrohliche Krankheiten verursachen. Geschlossene Silos halten die Nahrung genießbar; klassische Häuschen müssen regelmäßig gereinigt werden.
Vor Katzen und Greifvögeln sicher montieren
„Die Nahrungsquelle soll kein Tauben-, Ratten- bzw. Mäusefütterplatz sein; und natürlich auch kein Katzenfütterplatz“, sagt KURIER-Tiercoach Katharina Reitl. Das Häuschen soll demnach an einer übersichtlichen Stelle montiert sein, die Fluchtmöglichkeiten offenlässt. Die Umweltberatung empfiehlt zirka zwei Meter Entfernung zu dichtem Geäst, das Schutz vor Fressfeinden bietet.
Naturnaher Garten
„Lassen Sie Samenstände von Stauden und Wildkräutern stehen, fördern Sie Insekten mit Laubhaufen und wilden Ecken und pflanzen Sie beerentragende heimische Sträucher“, sagt Karner-Ranner. Denn auch im Winter liefern Früchte, Samen und Krabbler im Garten wertvolle Energie.
Auf Kleingedrucktes auf der Futterpackung achten
Wer Vogelfutter kauft, „muss sehr genau darauf achten, zu welchen Produkten er greift“, betont Tierärztin Reitl aus der Ordination Tiergarten Schönbrunn. Saaten, die aus dem Ausland kommen, belasten mit langen Transportwegen die Umwelt. Zudem stammen sie häufig aus konventionellem Anbau, für den mitunter die Lebensgrundlage von ortsansässigen Vögeln zerstört wird.
Wichtig ist nicht zuletzt, die Gäste am Futterhäuschen verlässlich zu versorgen. Frühestens im Frühling können sich die Wildtiere wieder selbst versorgen.
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