Tiercoach: Entzündete Haut beim Hund muss behandelt werden

Tiercoach: Entzündete Haut beim Hund muss behandelt werden
Kleine Kratzer können sich zu Hotspots auswachsen, sie heilen nicht von selbst.

Die Haut ist oberflächlich verletzt, dazu kommt ein feuchtes Milieu, das die Keimflora verändert, sowie die genetische Veranlagung. Und im Nu wird aus dem kleinen Kratzer ein großes gesundheitliches Problem: Manche Hunde neigen zu so genannten Hotspots. Experten sprechen auch von einer pyotraumatischen Dermatitis. Die Hitze des Sommers und Badefreuden begünstigen dieses Leid.

„Hotspot ist ein Überbegriff für regionale Hautentzündungen beim Hund, die fulminant verlaufen“, sagt Zoodoc Katharina Reitl. Der KURIER-Tiercoach erklärt, welche Vierbeiner besonders gefährdet sind, und wie den Patienten zu helfen ist.

So schnell wie möglich in den Griff bekommen

„Der Name ,Hotspot‘ bezeichnet einen heißen, roten Hautfleck, der Flüssigkeit oder Eiter absondert“, definiert Reitl und fügt ein weiteres Merkmal der Erkrankung hinzu: Ohne Behandlung heilt sie nicht. Entweder bleibt die Hautirritation in konstanter Größe bestehen. Im schlimmeren Fall breitet sich die Entzündung innerhalb von Stunden dramatisch aus. Das betroffene Tier reagiert dann mitunter apathisch.

„Der Patient gehört unbedingt einem Tierarzt vorgestellt“, sagt der Zoodoc aus der Ordination Tiergarten Schönbrunn. Je nach Schweregrad des Hotspots muss der Hund mit Antibiotika, Kortison und Schmerzmitteln versorgt werden. Es gilt, die Entzündung so schnell wie möglich in Griff zu bekommen. Bei Komplikationen kann die Genesung zwei Wochen oder auch länger dauern. Die Konstitution des Patienten und die Mithilfe des Besitzers spielen für den Therapie-Erfolg eine wesentliche Rolle. Bei chronischen Patienten ist der Halter schon in der Vorsorge gefragt. Er muss die ersten Anzeichen sofort erkennen und gegensteuern. (Ein desinfizierendes Gel gehört in jede Reiseapotheke.) Im Idealfall kennt und vermeidet er die Reizfaktoren.

„Zu den Auslösern von Hotspots zählen Genetik, Fellstruktur und oft auch das Schwimmen“, sagt Reitl. Bestimmte Rassen, darunter Golden Retriever, Bernhardiner, Labrador oder Rottweiler, sind häufiger betroffen. Dichtes Fell hinter den Ohren bzw. am Hals bzw. an der Schwanzwurzel trägt ebenfalls zur Entwicklung von Entzündungen bei. Haustiere, die generell unter einer Allergie leiden, bzw. deren Haut vorgeschädigt ist, haben öfter mit den Problemzonen zu kämpfen als robuste Hunde. Im Sommer kommen noch die nassen Haare dazu. Vierbeiner, die viel Baden, trocknen nicht immer zur Gänze. Schlafen sie z.B. im Schatten, bietet die feuchte Haut optimale Bedingungen für die pathologische Verschiebung der Keimflora.

KURIER-Tiercoach Reitl fasst abschließend zusammen: „Wichtig ist, dass der Hundebesitzer bezüglich Hotspots ein Auge auf sein Haustier hat, dass die Behandlung schnellstmöglich beginnt und auf den Patienten abgestimmt ist."

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