Sex sells: Kurioses und Gebrauchtes vom Second-Hand-Erotik
Schluss mit Pfui: Ebay.com, so liest man, beabsichtigt, einschlägige Sex-Artikel vom Marktplatz zu verbannen. Auch alles, was mit Nacktheit verknüpft ist, könnte verboten werden. Oh là, là. Ab 15. Juni werde man „Artikel mit sexuellem Inhalt oder sexuell anregenden Posen nicht mehr dulden“. Interessant ist, was das nun sittenbewusste Unternehmen als nicht mehr tolerierbare „Nacktheit“ definiert: „das Zeigen eines Teils männlicher oder weiblicher Genitalien, des Anus oder der weiblichen Brüste, bei denen Warzenhof oder Brustwarze sichtbar ist“, etwa. Selbst dann nicht, wenn es transparent verpackt ist. Ausnahmen soll’s geben, bei Vintage-Ware. Der Verkauf alter Erotikmagazine wie Playboy oder Penthouse wird also möglich sein.
Was Sex-Second-Hand betrifft, kann man sowieso geteilter Meinung sein. Mag man Abgegriffenes? Da ziehen zügig Bilder durch den Kopf, und die sind in puncto Prickeln soso-lala. Schauen wir dazu einmal in den Bereich „Erotik-DVD gebraucht“: Wie oft mag das Œuvre „Poppea Hure Rom“, Zustand gut, um 4,95 € im Fach eines DVD-Players gelegen und von dort mit feuchten, allenfalls zittrigen Händen herausgezogen worden sein? Oder dieser Erotikfilm mit dem erschöpfenden Titel „Sex-Orgien/Lesben-Erotik/Caligula & Messalina“ um 12,99 €? Da hilft auch das „Artikelzustand sehr gut“-Emblem nicht wirklich …, alles in allem: ein Stoßdämpfer. Denn man fragt sich in der Sekunde, was, wer, wie zu den Szenen einer Orgie getan hat. Saß ein Mann in mutig gemusterter Unterhose mit seitlichem Eingriff vor dem Fernseher oder gar als Caligula-Kopie in Tuch gewickelt (mit nix darunter)? Räkelte sich eine Dame an seiner Seite, an Sprudel nippend, um mit ihm auf den geilsten Moment des Films zu harren, und dann entschlossen unter seine Toga zu kriechen? Oder garnierte das Filmchen eine Steh-Party, Motto: „Jux und Tollerei zu später Stund’ nicht ausgeschlossen, Gummis liegen am Klo“? Nix Genaues weiß man.
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