Nach Shitstorm: Aus für Menstruationshandschuh Pinky-Glove

Nach Shitstorm: Aus für Menstruationshandschuh Pinky-Glove
Die Erfindung eines deutschen Start-ups hatte zuvor für viel Kritik gesorgt. Nicht nur bei Feministinnen.

Die Reaktionen auf die Geschäftsidee „Pinky Gloves“ waren heftig - jetzt haben die beiden Unternehmensgründer angekündigt, die Handschuhe für Frauen mit Regelblutung vom Markt zu nehmen. „Wir hatten zu keinem Zeitpunkt vor, jemanden zu diskreditieren oder einen natürlichen Prozess zu tabuisieren“, schreiben Gründer Eugen Raimkulow und sein Mitgeschäftsführer Andre Ritterswürden auf der Unternehmenswebsite unter der Überschrift „Wir hören auf mit #pinkygloves“. Auch auf Instagram verkündigten sie das Aus.

Nicht durchdacht

In ihrer Botschaft heißt es weiter: „Die Entwicklung unseres Produkts und die Kommunikation dazu war nicht durchdacht. Menschen machen Fehler - Und mit Fehlern muss man umgehen, man muss daraus lernen und man sollte auch die Chance bekommen, an Fehlern zu arbeiten.“ Sämtliche Einkaufs- und Vertriebsaktivitäten würden eingestellt.

Start-up

Der Handschuh für Frauen war in der vergangenen Woche in der Vox-Gründershow „Die Höhle der Löwen“ vorgestellt worden. Dort haben die Gründer 30.000 für das Start-up ergattert. Nach Kritik zeigten sich Investor Ralf Dümmel (54) und die beiden Gründer aus Olfen in Nordrhein-Westfalen (D) zerknirscht.

Frauenproblem?

Die „Pinky Gloves“ sollten dazu dienen, ein vermeintliches Frauenproblem zu lösen. Die pinkfarbenen Handschuhe sollten es möglich machen, Damenhygieneartikel in dem Handschuh als blicksicherer Müllbeutel diskret wegzuwerfen. Im Internet zeigten sich viele verärgert und nannten das Produkt wenig nachhaltig und auch sexistisch, weil es die Menstruation stigmatisieren würde.
Die Gründer schreiben in ihrem Statement auch über das Ausmaß der Kritik: „Was uns nachhaltig sehr trifft, ist die Tatsache, dass wir einer heftigen Welle an Hass, Mobbing und Gewaltandrohungen, bis hin zu Morddrohungen, ausgesetzt sind. Wir werden auf offener Straße attackiert und beschimpft.“ Und sie versichern: „Wir haben uns die Kritik zu Herzen genommen und sie verstanden.“

 

 

 

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