Jeder vierte Erwachsene will keine Kinder
Nicht für jeden ist Elternschaft ein Lebensziel. Psychologen der Michigan State University untersuchten die Eigenschaften und die Zufriedenheit von Erwachsenen, die keine Kinder wollen. Jeder vierte von insgesamt 1000 Befragten gab in ihrer Untersuchung an, bewusst kinderlos bleiben zu wollen. Dabei unterschieden die Studienautoren hinsichtlich Teilnehmern, die keine Kinder bekommen können, etwa aus gesundheitlichen Gründen, und solchen, die sich bewusst dagegen entschieden haben. „Wir fanden keine Unterschiede in der Lebenszufriedenheit und begrenzte Unterschiede in den Persönlichkeitsmerkmalen zwischen kinderlosen Personen, die sich bewusst gegen Kinder entschieden haben, und Eltern“, sagte Studienautor Zachary Neal.
Hohe Zahl
Überrascht waren die Autoren über die aus ihrer Sicht hohe Zahl derer, die keine Kinder wollen. „In früheren Studien lag die Rate nur bei zwei bis neun Prozent. Wir glauben, dass unsere verbesserte Messung Personen besser erfasste, die sich als kinderlos identifizieren“, betont Psychologin Jennifer Watling Neal. Kinderlose Personen waren laut Neal zudem liberaler als solche, die Kinder haben.
Ein Aspekt, den die Forscher entdeckten war, dass Menschen, die Kinder haben, kinderlosen Personen gegenüber wesentlich weniger warmherzig waren also gegenüber anderen Menschen mit Kindern.
Angesichts der großen Zahl kinderloser Erwachsener muss dieser Gruppe mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden, so die Forscher. Zum Beispiel erklärten sie, dass ihre Studie nur eine Momentaufnahme sei, also nicht untersuchte, wann Menschen sich dafür entschieden, kinderlos zu sein – sie hoffen jedoch, dass weitere Studien dazu beitragen, zu verstehen, wann sich Menschen als kinderlos identifizieren sowie die Faktoren, die zu dieser Wahl führen.
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